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Kein Schlangestehen. Uni-Kanzlerin Barbara Obst-Hantel (3.v.l.) und Studentenwerks-Chefin Karin Bänsch (2.v.l.) eröffneten die neue Mensa gestern offiziell. Mensaleiter Frank Ehrlich (hinten) wird dort perspektivisch auch hausgemachte Pasta anbieten.

© M. Thomas

Von Jana Haase: Rote Wände, grüne Küche

Mit der neu eingeweihten „Oberen Mensa“ am Neuen Palais soll auch die Mensaküche gesünder werden

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Sanssouci - Fünf Jahre haben die Bauarbeiten gedauert, 530 000 Euro investierte das Land, weitere 75 000 Euro für die Technik gab die Universität Potsdam aus: Am gestrigen Montag startete der Betrieb der neuen „Oberen Mensa“ am Neuen Palais. Parkettfußboden, Wände in warmem Rot, ein spezielles Beleuchtungskonzept und unverwüstliches Mobiliar gehören zur Ausstattung des neuen Speisesaales, wie Anke Krause von der Uni-Bauverwaltung erläuterte. 168 neue Plätze gibt es dort in der Mittagszeit.

Damit werde sich das Mittagsgeschäft am Campus der Geistes- und Sportwissenschaftler entzerren, hofft Barbara Obst-Hantel, die Kanzlerin der Uni. Die Situation sei nach dem Zuzug von rund 1000 Sprachwissenschaftlern aus Golm ans Neue Palais im vergangenen Jahr zunehmend schwierig geworden, Schlangestehen war die Regel: „Es ist sehr eng gewesen, besonders im Winter, wenn man die Tische draußen nicht nutzen konnte“, sagte die Uni-Kanzlerin gestern.

Das soll nun besser werden. Montags bis donnerstags ist die „Obere Mensa“ im Obergeschoss mit eigener Essensausgabe geöffnet, erklärte Karin Bänsch, die Chefin des Studentenwerkes Potsdam. Am Freitag sei die Mensa traditionell weniger gut besucht. Andererseits soll die Obere Mensa dann zum Beispiel auch für Konferenzen und Kulturveranstaltungen genutzt werden können, erklärte Uni-Kanzlerin Obst-Hantel. Zum ersten Mal wird das am 28. Mai anlässlich der „Langen Nacht der Wissenschaften“ passieren. Auch bei der Festwoche zum 20-jährigen Uni-Jubiläum vom 11. bis 15. Juli wird die „Obere Mensa“ genutzt.

Mit dem Saal erhalte die Universität den dringend benötigten Multifunktionsraum zurück, freut sich Barbara Obst- Hantel. Für Bühnen- oder Filmveranstaltungen haben bis zu 270 Personen darin Platz, bei Banketten und Tanzveranstaltungen 144, bei Tagungen bis zu 120. Die Essensausgabe verschwindet in diesem Fall hinter einer mobilen Glaswand. Die komplette Einrichtung des Saales ist für einen schnellen Umbau ausgelegt.

Auch in der „Unteren Mensa“ gibt es ab sofort Neuerungen: Dort startete das Studentenwerk den Probelauf für eine „Grüne Küche“. Gestern konnten die Gäste unter anderem einen Garnelenspieß mit Gemüse und Reis genießen. In der „Grünen Küche“ wird die Gesundheits-Linie „mensaVital“ angeboten, erklärte Karin Bänsch. Es handelt sich um ein Projekt der ostdeutschen Studentenwerke, das im Herbst offiziell eingeführt wird. Dabei werde auf reichlich Gemüse, wenig Fleisch, eine fettarme Zubereitung und die Verwendung hochwertiger Öle Wert gelegt. „Die Gerichte sind für Menschen mit einer sitzenden Tätigkeit abgestimmt“, erklärte Simone Kleetz, die das Mensateam als Ökotrophologin ernährungswissenschaftlich unterstützt.

Zudem ist perspektivisch eine Pastatheke mit hausgemachter Pasta geplant. Die frischen Nudeln könnten dann auch für den Hausgebrauch verkauft werden, so Bänsch. Mit rund 40 Prozent regionalen Produkten sei das Mensaessen zudem ein Beitrag für mehr Nachhaltigkeit. Das Team von Mensa-Leiter Frank Ehrlich wurde für das erweiterte Angebot mit drei Mitarbeitern auf nun 18 verstärkt.

Die „Obere Mensa“ war bereits zu DDR-Zeiten als Mensa genutzt worden. Bei der Sanierung der „Unteren Mensa“ 1992 war für die langfristig geplante Wiederinbetriebnahme der zweiten Etage ein Speise-Aufzug eingebaut worden.

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