
© Jan Kuppert
Sport: Rückkehr des Grashoppers
Beim SV Babelsberg wurde Zlatko Hebib die Tür lange offen gehalten – schon heute könnte er spielen
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Bei all den zurückliegenden Turbulenzen beim SV Babelsberg 03 und dem Abstieg in die Regionalliga hat Zlatko Hebib den Verein in guter Erinnerung. So gut, dass der Innenverteidiger in dieser Woche wieder bei den Blauweißen angeheuert hat – für zunächst ein Jahr. „Ich wollte wieder Fußball spielen“, begründet der 22-Jährige seine Rückkehr an den Babelsberger Park.
Wie viele seiner ehemaligen Nulldrei-Kollegen hatte der Schweizer nur einen Vertrag für die Dritte Liga, sodass mit dem Abstieg sein Babelsberger Kapitel nach anderthalb Jahren zunächst beendet schien. Er hoffte auf ein Engagement bei einem höherklassigen Verein. „Doch die Hoffnung hat sich nicht erfüllt“, sagt Hebib. Irgendwann war er es leid, zu Hause in Zürich auf einen Anruf zu warten, bei dem ihn ein Vereinsmanager zur Vertragsunterzeichnung bittet. „Ich wollte wieder Fußball spielen“, sagt Hebib. Und er wollte keine Zeit verlieren und zu spät bei einer Mannschaft ins Training einsteigen, nachdem er sich bei seinem einstigen Heimatverein Grashoppers Zürich in den vergangenen Wochen fit gehalten hat. Also habe er einen Schritt zurück gemacht – womit er nicht nur die Rückkehr nach Babelsberg meint. Denn eigentlich hatte der einstige Jugendnationalspieler der Schweiz bereits bei seiner Verpflichtung im Herbst 2011 erklärt, dass er den SVB als Sprungbrett in eine höhere deutsche Liga nutzen wolle. Und diesen Fußballertraum hat der junge Eidgenosse noch immer. „Ich will auf der Bildfläche und auf dem grünen Rasen präsent sein“, formuliert er daher als logische Konsequenz.
Dass ihm das letztlich am besten beim SV Babelsberg gelingen kann, hat mehrere Gründe. „Ich kenne das Umfeld und die Leute“, sagt er. Und er gilt als Wunschspieler von Trainer Cem Efe und Almedin Civa, dem sportlichen Leiter des SVB. „Die haben alle zwei, drei Tage angerufen und gesagt, dass die Tür offen steht“, erzählt Hebib. Schließlich gingen die Vertragsmodalitäten ganz schnell: „Ich hatte zwar zwei Optionen, für andere Teams zu spielen, bei denen ich auch mehr Geld verdient hätte, aber das Umfeld in Babelsberg hat mich überzeugt.“
Dass es den Verantwortlichen beim SVB sowohl in den Führungsgremien wie auch in der sportlichen Abteilung gelungen ist, nach dem Chaos in den vergangenen Monaten ein Umfeld und eine Perspektive zu schaffen, um erfolgreichen Fußball zu spielen, haben zumindest die ersten vier Pflichtspiele der neuen Saison gezeigt. Die maximale Ausbeute von 9:0 Punkten in der Regionalliga sowie ein souveräner Sieg in der ersten Landespokalrunde stehen auf der Haben–Seite. Als Tabellenführer schreitet die junge SVB-Elf heute um 13.30 Uhr zum Anstoßpunkt im Poststadion gegen den Berliner AK. Der Athletik-Klub aus Moabit gilt als Mitfavorit auf den Staffelsieg, steht mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen auf dem zweiten Tabellenrang. „Der gute Saisonstart war wichtig. Dadurch ist die Mannschaft noch enger zusammengerückt. Aber Zufriedenheit wäre die falsche Reaktion“, äußerte sich BAK-Trainer Engin Yanova auf DFB.de. Gegen den SVB verordnet er seiner Mannschaft ein selbstbewusstes Auftreten. Dabei muss er ohne Angreifer Rumen Nikolov auskommen, der in der kommenden Woche am Meniskus operiert wird. Gleichzeitig vermeldete der BAK in dieser Woche mit der Verpflichtung des türkischen Ex-Nationalspielers Serhat Akin einen prominenten Neuzugang im Sturm.
Der käme Verteidiger Hebib gerade recht. „Ich bin fit und kann spielen“, sagt er voller Tatendrang.
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