Landeshauptstadt: Rückkehr ins eigene Revier

Eine Rückkehr für Rigo! „Mein achtjähriger Dobermann-Schäferhund-Mischling freut sich wohl am meisten, dass ich wieder in Potsdam wohne, in der Nähe von Parks mit viel Auslauf für ihn“, meint Josephine Schmidt. Dabei ist Potsdam eigentlich in erster Linie ihr eigenes Revier. Die 29-jährige Darstellerin in der Sat 1.-Telenovela „Anna und die Liebe“ ist in Potsdam geboren und aufgewachsen. Und ist nach Aufenthalten in Köln und Berlin wieder zurückgekehrt.

„Der Umzug in meine alte Heimat hat unschätzbare Vorteile für mich“, erzählt sie. Schließlich darf der 1,67 Meter große Serienstar länger ausschlafen. „Ich war es leid, jeden Morgen von Berlin nach Potsdam zu fahren.“ Zumal sie jetzt auch eine Telenovela-Hauptrolle innehat: Seit Oktober 2009 dreht es sich in den Babelsberger Park-Studios bei „Anne und die Liebe“ nicht mehr um Anna, sondern um Mia Maschke. Nachdem Serien-Kollegin Jeannette Biedermann bekannt gegeben hatte, ihr Telenovela-Engagement nach 385 Folgen zu beenden, wird Josephine Schmidt, die erst seit Folge 293 dabei ist, zur Nachfolgerin aufgebaut. „Ich liebe die Figur, liebe ihre Klamotten“, gesteht das dunkelblonde Energiebündel. In der Tat ist die Rolle vor allem bei der Kleiderwahl auffällig. Farbauffällig. Grelle Farben, Disco-Chic und Plastiktand zieren Josephine Schmidt, wenn sie in ihre Rolle der schlagfertigen, grundehrlichen Mia Maschke schlüpft. „Privat wäre mir ihr Kleidungsstil zu schrill, aber ich freue mich, dass ich das in der Rolle ausleben kann“, sagt die 29-Jährige.

Wenn die Kameras ausgeschaltet sind, mag es Josephine Schmidt derzeit allerdings gern ruhig. „Ich bin neuerdings zur totalen Leseratte geworden“, erzählt sie. Waren es im vergangenen Jahr vor allem Drehbücher, die sie pausenlos las, sind es nun Romane, Kurzgeschichten - schlicht alles an Belletristik, was ihr unter die Finger kommt. „Ich habe in sieben Wochen fünf Romane und zwei Geschichten- Sammlungen ausgelesen“, gesteht sie. „Ganz schlimm ist ein Antiquariat im Lindenhof an der Brandenburger Straße. Dort gibt es Bücher für einen Euro. Das ist für mich das Paradies.“

Dabei ist der Arbeitsalltag eines Telenovela-Stars eigentlich Stress pur. Drehbeginn ist täglich um 7 Uhr, das Ende meist nie vor 18.30 Uhr. Allerdings kennt die Potsdamerin das harte Geschäft der täglichen Serie, gehörte sie doch zur Crew von „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“, Deutschlands erster und nach wie vor längsten Daily Soap. Eine Zeit, die sie vor allem mit der deutschen Schauspielerin und Sängerin Yvonne Catterfeld verbindet. „Damals haben wir beste Freundinnen vor der Kamera gespielt“, erinnert sich Josephine Schmidt. Mit ihr würde sie auch gern wieder vor der Kamera stehen, gesteht sie.

Doch zunächst hat sie sich „Anna und die Liebe“ verschrieben. „So lange die Geschichten spannend sind und die Autoren bei der Produktionsfirma ,Producers at work’ meine Geschichte weitererzählen, bleibe ich an Bord“, verspricht sie. Kay Grimmer