Sport: Rudern ums Olympiaticket
Stephanie Schiller von Bundestrainerin Jutta Lau für den Einer gesetzt
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Kurz nach sieben war am gestrigen Morgen die Entscheidung gefallen. Auf dem Templiner See hatten Stephanie Schiller von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft (PRG), Judith Aldinger aus Magdeburg und Susanne Schmidt aus Berlin ihre Bahnen gezogen. Vom Abschneiden auf der 2000-Meter-Distanz vor dem Seekrug hatte Skull-Bundestrainerin Jutta Lau die Besetzung des Frauen-Einers abhängig gemacht, der die Chance zur Olympia-Qualifikation bekommen soll. Am Ende hatte Stephanie Schiller die Nase vorn und sich mit deutlichem Vorsprung von neun Sekunden den Sieg erkämpft. „Ob ich''s damit wirklich geschafft habe, will mir Frau Lau erst morgen früh sagen“, so die 21-Jährige. Die Erfolgstrainerin hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch ihre Entscheidung bereits getroffen: „Stephanie wird im Einer um das Olympiaticket kämpfen.“
Während der bereits gesetzte Frauen-Doppelvierer mit den beiden Potsdamerinnen Kathrin Boron und Juliane Domscheit sowie Britta Oppelt aus Berlin und Manuela Lutze aus Magdeburg vom 31. Mai bis 1. Juni beim Weltcup in Luzern an den Start geht, muss sich Stephanie Schiller im Einer erst beim 3. Weltcup vom 20. bis 22. Juni im polnischen Poznan behaupten. „Ich will zwar noch nicht von einem Sprung reden, aber sie hat zumindest einen guten Schritt nach vorn gemacht“, sagt Jutta Lau über ihren Schützling.
Und in der Tat: Optimal lief die bisherige Saison für die Potsdamer BWL-Studentin nicht unbedingt. Nach überstandener und mit Trainingsausfall einhergegangener Krankheit schloss sie die Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg (Havel) nur als 19. ab und kam beim Weltcup in München im Einer als 17. ins Ziel. „Ich merke aber, dass die Kräfte zurück kommen, dass es aufwärts geht“, sagt Stephanie Schiller, die vor der gestrigen Entscheidung besonders aufgeregt war. „Aber gerade im Einer ist die Konkurrenz eben sehr groß.“
Jutta Lau hält nach dem Münchner Weltcup im Doppelzweier zudem an Christiane Huth von der PRG und der Leipzigerin Ann-Katrin Thiele fest und vertraut auch weiter dem Doppelvierer. Und auch die derzeit besten Skuller der Potsdamer RG sind auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Peking nach ihren guten Ergebnissen beim Weltcup auf der Olympiastrecke in München zumindest bis zum Weltcup in Luzern gesetzt. Bei den Männern werden dort erneut Clemens Wenzel und Falko Nolte als reiner Potsdamer Doppelzweier antreten, Hans Gruhne im Doppelvierer sowie Karsten Brodowski mit dem Berliner Markus Kuffner ebenfalls im Doppelzweier. Die endgültige Nominierung der Olympiamannschaften für Peking durch den Deutschen Olympischen Sport Bund findet am 23. Juni statt.
Henner Mallwitz
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