Von Michael Meyer: Sainio stürmte diesmal und traf zweimal
Turbine Potsdam steht durch ein 6:1 bei Tennis Borussia im DFB-Pokal-Achtelfinale
Stand:
Turbine Potsdam steht im Achtelfinale des DFB-Pokals der Fußballfrauen – und Essi Sainio lachte wieder, hüpfte jubelnd über den Rasen und strahlte vor Erleichterung. Zwei Wochen nach ihrem Blackout im Bundesliga-Heimspiel gegen Duisburg (2:2), als sie Gäste-Stürmerin Inka Grings zu deren 0:2 vorgelegt hatte, trug die Finnin am Samstag maßgeblich zu Potsdams deutlichem 6:1 (2:0) beim Zweitliga-Spitzenreiter Tennis Borussia Berlin bei. Sainio, diesmal für die zur U17-WM nach Neuseeland gereiste Tabea Kemme rechts im Sturm aufgeboten, zeigte sich bestens aufgelegt und traf selbst zweimal. „Die Mannschaft hat mich damals wieder aus dem Loch geholt. Niemand hat gemeckert, alle haben mir geholfen – und heute bin ich richtig froh, auch über meine Tore“, sagte die 22-Jährige und verriet: „Der Sturm ist meine Lieblingsposition, in der Nationalmannschaft stürme ich auch.“ Aber natürlich spiele sie überall dort, wo ihr Trainer Bernd Schröder es gern sehe.
Schröder und 628 Zuschauer sahen im Berliner Mommsenstadion einen furiosen Potsdamer Start und frühe Führungstore durch Babett Peter (8.) – die nach einem Foul Senem Özers an Jessica Wich vom Elfmeterpunkt aus traf – und Jennifer Zietz (13.), deren Schuss aus spitzem linkem Winkel vom rechten Torpfosten ins Netz sprang. Dann aber stellte Turbine das Fußballspielen zunächst ein, zumal Zietz nach einer halben Stunde vom Feld musste. „Ich hatte nach einem Kopfballduell Sehstörungen und konnte nur noch geradeaus gucken“, erzählte der Mannschaftskapitän später. TeBe mit den drei Ex-Potsdamerinnen Franziska Liepack, Anna-Sophie Fechner und Anissa Holzhaus wurde stärker, hatte aber Glück, dass Torfrau Kerstin Prusas einen Sainio- Schuss noch an die Querlatte lenkte (28.) und Isabel Kerschowskis Eckball auf der Lattenoberkante landete (38.).
Nach der Pause und einer Kabinenpredigt straffte sich der Erstliga-Dritte aber wieder. Anja Mittag (67.) mit dem Kopf nach Vorarbeit Sainios und Wichs, Monique Kerschowski (73.) nach schöner Einzelleistung sowie Sainio per Kopf (76.) nach Flanke Aferdita Podvoricas von links und volley (88.) nach Zuspiel Leni Larsen Kaurins sorgten für den deutlichen Sieg. Das Berliner Ehrentor schoss Stefanie Mohr (86.). „Es ist keine Schande, gegen eine Mannschaft wie Turbine 1:6 zu verlieren“, so TeBe-Coach Thomas Grunenberg, dessen Verein mit Macht nach oben will. „Wir müssen mit dem Ergebnis zufrieden sein. so ein Derby ist immer etwas Besonderes“, erklärte Bernd Schröder.
Sein Team steht nun vor einer englischen Woche, tritt in der Bundesliga am Mittwoch beim VfL Wolfsburg und am kommenden Sonntag beim USV Jena an. „Wenn wir diese beiden Spiele gewinnen, sind wir nochmal vorn dabei“, glaubt Turbines Trainer, der sich für das Pokal-Achtelfinale ein Heimspiel wünscht. Übermorgen in Jena will er wieder Essi Sainio stürmen lassen. „Sie hat die Bremse gelöst und ist marschiert“, lobte er.
Turbine: Schumann; Schiewe, Peter (68. Braun), Schmidt; I. Kerschowski, Odebrecht, Zietz (30. M. Kerschowski), Kaurin; Sainio, Mittag, Wich (72. Podvorica).
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