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Landeshauptstadt: Sanddorn, Bier und viele Prospekte

Potsdamer auf Markt der Partnerstädte in Perugia

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Potsdamer auf Markt der Partnerstädte in Perugia Von Liane von Droste, Perugia „Birra fresca“ steht über dem Zapfhahn, aus dem Alexandra Köllner ein frisches Pils ins Glas laufen lässt. Alexander Döring hilft nebenan am Stand der Kunsthandwerkerin Karin Wendt aus Güntherberg aus und berät eine Kundin, die sich für den filigranen Emaille-Schmuck interessiert. Die beiden Italienisch-Studenten aus Potsdam sind in ihrem Element: Fünf Tage lang vertreten sie ihre Heimatstadt auf dem Markt der Partnerstädte im umbrischen Perugia. Von morgens elf bis abends elf Uhr schenken sie frischen Gerstensaft aus, verteilen Potsdam-Prospekte in italienischer und englischer Sprache oder beantworten Fragen zu den verschiedenen Sanddorn-Produkten, die leuchtend gelb in Flaschen und Tiegeln die Blicke der Vorübergehenden auf sich ziehen. Zufrieden ist auch Daniela Borghesi, die bei der Stadt Perugia im Büro für internationale Beziehungen arbeitet und nun schon im dritten Jahr die Organisation des Marktes der Partnerstädte verantwortlich leitet: „Das wird eine feste Einrichtung werden“, ist sich die Italienerin sicher. 20 Stände aus den insgesamt sechs Partnerstädten sind diesmal beteiligt. Am Stand von Aix-en-Provence locken provenzalischer Schinken und Salami. Schwäbische Laugenbrezeln aus Tübingen sind der Renner: 2000 Stück tüten die Baden-Württemberger Roland Schuster und Franco Sanna allein am zweiten Markttag ein. Alexander Döring und Alexandra Köllner sind Mitglied der Brandenburgischen Gesellschaft der Freunde Italiens „Il Ponte“ (die Brücke) und vertreten Maria-Luise Döring. Die Vorsitzende von „Il Ponte“ kann diesmal nicht selbst in Umbrien dabei sein und hat ihren Sohn beauftragt, den Stand zu betreuen. Auch Christine Berger aus Werder ist diesmal nicht selbst dabei. Aber auch Döring und Köllner kennen sich mit Zusammensetzung und Vorzügen von deren vitaminreichen Sanddorn-Säften und -Kosmetikprodukten aus. „Wir haben schon Stammkundinnen, die können den Markt hier kaum erwarten, um ihren Vorrat an Gesichtscreme wieder aufzufüllen“, berichtet Alexander Döring. Die Präsentation vor Ort trägt Früchte. Sigrid Sommer, bei der Stadt Potsdam verantwortlich für Marketing und Kommunikation, ist überzeugt, dass das Interesse an einem Besuch in Potsdam wächst – auch in Italien: „Seit wir auf diesem Markt vertreten sind, ist das deutlich zu spüren“, freut sich Sommer. Allein in den letzten Monaten seien drei größere Gruppen aus der umbrischen Hauptstadt zu Gast gewesen. Auch bei den von der Stadt organisierten Bürgerreisen ist nach Sommers Worten die Resonanz sehr gut – schon neun Reisegruppen haben sich mittlerweile auf den Weg in den Süden gemacht. Ute Maciejok, Pressesprecherin bei der Handwerkskammer (HWK) Potsdam, ist überzeugt, dass die Städtepartnerschaft auch den Handwerkern die Möglichkeit bietet, neue Kontakte zu knüpfen. Wie die Stadt unterstützt daher auch die HWK das Projekt finanziell. Ohne das ehrenamtliche Engagement der Bürger sei die Brücke nach Italien allerdings nicht denkbar, betont Sigrid Sommer. Das Budget für die Kontakte zu den sieben Städtepartnern sei mit 28 000 Euro jährlich eher begrenzt. Allein dem Engagement der Mitglieder von „Il Ponte“ sei es daher zu verdanken, so Sommer, dass vom ersten Advent an eine Krippenausstellung mit umbrischen Weihnachtskrippen in Potsdam zu sehen sein wird.

Liane von Droste, Perugia

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