Landeshauptstadt: Sandsteinwerk und BAM einigten sich
Der drohende Rechtsstreit um die Fassade des Landtagsschlosses ist vom Tisch
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Potsdam/Pirna - Der Streit zwischen den Sächsischen Sandsteinwerken und der BAM Deutschland, dem Bauträger des Landtagsschlosses in Potsdam, ist beigelegt. Das teilten die Sandsteinwerke am Freitag mit. Demnach erhält das Traditionsunternehmen aus Pirna eine Zahlung für die Arbeiten an der historischen Fassade des Schlossneubaus, über deren Höhe die Vertragspartner jedoch Stillschweigen vereinbarten. Im Gegenzug erhält die BAM von den Sandsteinwerken eine Qualitätsgarantie über die erbrachten Leistungen für die nächsten zehn Jahre. Der drohende Rechtsstreit sei somit abgewendet worden, hieß es.
Die Einigung sei ein großer Schritt bei der Sanierung der in der Insolvenz befindlichen Sandsteinwerke. Wie berichtet war es vor Jahresfrist zum Streit zwischen dem Unternehmen und der BAM gekommen – beide Seiten stellten dabei jeweils Zahlungsforderungen in Millionenhöhe. Die Sandsteinwerke mussten Insolvenz anmelden, die BAM kündigte ihrerseits den 16,7 Millionen Euro schweren Vertrag über die Fassade – die Arbeiten waren bereits zu 70 Prozent abgeschlossen.
Helgi Heumann, der als Rechtsanwalt mit der Sanierung der Sandsteinwerke betraut ist, zeigte sich jetzt zuversichtlich, dass das Unternehmen „in Kürze“ aus der Insolvenz geführt werden könne. Dabei könne auch „der größte Teil“ der knapp 100 Arbeitsplätze erhalten werden, sagte Geschäftsführer Johannes Roßrucker am Freitag. Das Landtagsschloss am Alten Markt ist in einer sogenannten öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) entstanden: Die BAM baut und betreibt das 120 Millionen teure Gebäude für 30 Jahre. Die 20 Millionen Euro für die historische Sandsteinfassade spendete der Software-Milliardär Hasso Plattner. jaha
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