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Landeshauptstadt: Sanieren, Schwimmen, Schlipse binden

Beim Neujahrskonzert auf dem Pfingstberg befragte die PNN Potsdamer zu ihren guten Vorsätzen für 2013

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Ohne laute Böller, dafür mit festlicher Barockmusik von den Potsdamer Turmbläsern feierten mehr als 300 Potsdamer und Gäste von außerhalb am Dienstag das neue Jahr. Seit über zehn Jahren ist das Neujahrskonzert im Belvedere auf dem Pfingstberg mittlerweile ein fester Termin für viele Potsdamer. Auch wenn das Wetter vergleichsweise mild war, sah es zu Beginn beinahe danach aus, als würden viele wegen des Regens diesmal zu Hause bleiben, doch am Ende war das Belvedere genauso gut besucht wie in den vergangenen Jahren.

Viele der Gäste haben sich für das angebrochene Jahr Pläne und gute Vorsätze vorgenommen: „Ruhe bewahren!“, meint etwa die 50-jährige Heidi Raecke und lacht. Ansonsten wünscht sich die Babelsbergerin vor allem gute Vorsätze ihrer Tochter: „Ich hoffe, sie fängt dieses Jahr mit dem Masterstudium an.“

Auch Manfred Schmidt, Chef des Beelitzer Spargelvereins, will im neuen Jahr etwas anders machen: „Mehr Sport treiben und nicht so schnell Hektik entwickeln“, erklärt er, und fügt hinzu: „Einfach ruhiger bleiben – wenn man das hinkriegt, ist schon viel gewonnen.“ Für den 64-Jährigen ist das Neujahrskonzert ein Pflichttermin, immerhin sei er seit 1977 mit den Potsdamer Turmbläsern befreundet: „Letztes Jahr dachte ich, dass ihnen noch die Trompeten einfrieren!“ Das konnte diesmal nicht passieren, dennoch mussten die Musiker wegen des Regens zwischen den Stücken von Bach, Händel und Johann Pezelius ab und zu eine Pause einlegen: „Wir müssen das Wasser aus den Hörnern gießen“, klärt einer der Musiker das Publikum auf.

„Ich und meine Clique kommen jedes Jahr zum Neujahrskonzert“, erzählt die 77-jährige Waltraut Schopka. Sie hat sich für das neue Jahr eher weniger als mehr vorgenommen: „Nicht so viel über Politik reden“, sagt sie, und: „Ich will im Ganzen etwas kürzer treten. Ich habe mich noch nie geschont, aber man kann nicht mehr so viel machen wie vor 20 Jahren.“

Es fällt auf, dass bei vielen der Wunsch nach etwas mehr Ruhe auftaucht. Auch für Andrea Burchardi, die ganz in der Nähe des Pfingstberges wohnt, gilt: „Ich will das nächste Jahr entspannter angehen, das letzte war ziemlich chaotisch – zu aufregend für mich.“ Die 47-jährige Geschäftsführerin der Marina am Tiefen See hofft, „dass es 2013 nicht so viele Spitzen geben wird, weder positive noch negative“. Waltraut Schopka sieht das anders: „Ich hoffe, das Jahr 2013 wird genauso schön wie 2012!“

Für andere darf es auch etwas aufregender sein: „Mein guter Vorsatz ist: Viel bewegen und mit dem Motorrad fahren, solange man noch kann“, sagt der 66-jährige Peter Matschke aus dem Wohngebiet Stern. Auch die pensionierte Ärztin Gudrun Fischer hat einige Reisepläne: „Ich will dieses Jahr nach Rom fahren, dann zum Geburtstag meiner Tochter in die Bretagne und dann noch etwas Erholungsurlaub, um fit zu bleiben.“ Die 70-jährige Potsdamerin möchte vor allem viel schwimmen: „Ich habe mir bereits eine Dauerkarte für die Schwimmhalle am Brauhausberg gekauft.“

Organisiert wurde das Neujahrskonzert vom Förderverein Pfingstberg, dessen Geschäftsführerin Katja Hube sich sichtlich über den großen Andrang freute. Ihre Vorsätze für 2013: „Wir wollen dieses Jahr den Westturm des Belvederes auf dem Pfingstberg sanieren und dank der vielen Spenden, die wir bislang bekommen haben und die noch kommen werden, wird das wahrscheinlich gelingen.“ Alles andere, sagt die 30-Jährige, lasse sie auf sich zukommen.

Einen sehr praktischen Vorsatz hat der Potsdamer Sven-Olaf Obst gefasst: „Endlich das Schlipsbinden lernen!“ Der 51-Jährige, der in Berlin im öffentlichen Dienst arbeitet, hat dazu sowohl berufliche als auch persönliche Gründe: „Meine Frau war der Ansicht, dass das meine Aufgabe ist und nicht ihre.“

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