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Landeshauptstadt: Sankt Martin im Schlaatz

Lampionumzüge und Theateraufführungen: Viele Potsdamer feierten am Wochenende den Martinstag

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Der Wunsch nach einem halben Mantel war am vergangenen Samstag gar nicht so abwegig: Eisige Schneeschauer verhagelten die traditionellen Lampionumzüge zu Ehren des Heiligen Martin, der bekanntlich seinen Mantel geteilt und verschenkt hatte (siehe Kasten). In Gedenken an den heilig gesprochenen Klostergründer zogen trotz schlechten Wetters am Wochenende viele Potsdamer mit Laternen durch die Stadt – zum ersten Mal auch am Schlaatz.

„Das Wetter ist mir egal, wichtig ist, dass mein Kind Spaß hat und diese Werte, die hier vermittelt werden, von Anfang an mitbekommt", sagte zum Beispiel Frank Beck, der mit seinem einjährigen Kind am Umzug vor der Nikolaikirche teilnahm. Dorthin hatten am Samstag die Katholische Kirchengemeinde Sankt Peter und Paul und die evangelische Kirchengemeinde Sankt Nikolai gemeinschaftlich eingeladen. Mit der ökumenischen Feier möchten beide Kirchengemeinden ein Zeichen für die Stadt setzen, erklärt Maria Rontschka, Gemeindereferentin der Kirchgemeinde Sankt Peter und Paul: „Zusammengehörigkeit ist das Wichtigste und mit der gemeinschaftlichen Feier gehen wir mit gutem Beispiel voran.“

Mit einer Theateraufführung zur Geschichte des heiligen Martin und Liedern des Kinderchors Sankt Peter und Paul begann das Fest. Anschließend machten sich die rund 200 Kinder und Erwachsenen auf zum Laternenumzug. Das geplante Lagerfeuer musste wegen des Hagels allerdings ausfallen, erzählt Gemeindereferentin Rontschka. Das sei auch der Grund gewesen, warum diesmal nicht so viele Menschen zur Feier kamen wie im vergangenen Jahr, vermutet sie. Denn die Teilnehmerzahlen würden jährlich steigen.

Premiere hatte der heilige Martin in diesem Jahr am Schlaatz: Am Samstag hatte das Familienzentrum Diakonisches Werk Potsdam e.V. und die „Kirche im Kiez“ ins Haus der Generationen und Kulturen am Milanhorst eingeladen: Man habe es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen „Licht in die dunkle Winterzeit zu geben“, erklärt Beate Hänsel, Leiterin des Familienzentrums. In dem Plattenbaugebiet bestehe großer Bedarf für Veranstaltungen und einen Begegnungsort: „Es gibt ja hier sonst nichts“, sagt sie. Die Martinsfeier begann mit einem Lampionumzug und endete mit Grillwürstchen, Glühwein und einer Feuerschau des Vereins „Mietar“ und war gut besucht: 70 Kinder und 50 Erwachsene zählte Birte Freudenberg, auch Leiterin des Familienzentrums. Mit der Veranstaltung sei eine Brücke zwischen den Bürgern und der Kirche geschlagen wurden, freute sich Matthias Stempfle, Diakon der „Kirche im Kiez“. Der Vater der dreijährigen Saskia, der namentlich nicht genannt werden möchte, findet, dass „so eine Veranstaltung viel öfter stattfinden sollte“. Es sei schön und wichtig, dass man die Eltern anderer Kinder auch einmal außerhalb der Kitas treffen könne, fügte er hinzu.

Martins-Theater gab es gestern auch im Volkspark am Wasserspielplatz und auf dem Martinsmarkt im Krongut Bornstedt. Der Martinsmarkt im Krongut hat noch bis Samstag, den 17. November, täglich ab 12 Uhr geöffnet. Der Markt endet am Samstag mit einer Abschlusszeremonie um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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