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Gesperrt: Sanssouci-Hauptallee wird saniert

Die wichtigste Parkachse in Sanssouci wird bis Ende November für den Publikumsverkehr gesperrt. Die Hauptallee vom Neuen Palais bis etwa zur Höhe Sizilianischer Garten soll grundsaniert werden.

Von Peer Straube

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Sanssouci - Die Schlösserstiftung sperrt den wichtigsten Weg durch den Park Sanssouci für gut drei Monate. Damit zum großen Friedrich-Jubiläum im kommenden Jahr alles recht ist, soll die Hauptallee vom Neuen Palais bis etwa zur Höhe Sizilianischer Garten grundsaniert werden. Seit Donnerstag ist der Weg bis Ende November daher für den Publikumsverkehr gesperrt.

Parkbesucher sollen frühzeitig umgelenkt werden, daher sind auch einige Seitenwege von der Sperrung betroffen (siehe Grafik). Im Süden werden Touristen, die zwischen Sanssouci und Neuem Palais pendeln wollen, über den Ökonomieweg geleitet, nördlich der Hauptallee entlang der Neuen Kammern, des Botanischen Gartens und des Antikentempels.

Knapp 1,2 Millionen Euro gibt die Stiftung für das Bauvorhaben aus. Die Mittel stammen aus dem 155 Millionen Euro schweren Masterplan und zum Teil aus Sonderzuwendungen des Landes, das der Stiftung Geld aus dem Vermögen ehemaliger DDR-Parteien und Massenorganisationen zur Verfügung gestellt hat. Nicht nur der Weg selbst wird saniert – auch die marode, 1895 verlegte Brauchwasserleitung soll erneuert werden, sagte Stiftungsprojektleiter Marco Geisler am Donnerstag bei der Vorstellung der Pläne. Auch der halbkreisförmige Weg vor dem Neuen Palais soll erneuert werden.

Wann die über 340 Jahre alte Hauptallee zum letzten Mal grunderneuert wurde, kann auch die Stiftung nur vermuten. Gartendenkmalpfleger Gerd Schurig schätzt, dass es in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war. Zu DDR-Zeiten habe es verschiedene Reparaturen gegeben, aus dieser Zeit stamme auch der graue Oberflächenbelag. Nach der Sanierung soll die wassergebundene Decke denselben gelblichen Ton haben wie die anderen Wege im Park. Der östliche Abschnitt der Hauptallee zwischen Obelisk und Höhe Sizilianischer Garten wurde bereits Mitte der 90er Jahre saniert.

Auch das Neue Palais selbst wird zum 300. Friedrich-Geburtstag äußerlich noch etwas aufgehübscht. Bis zur Eröffnung der großen „Friederisiko“-Ausstellung Ende April 2012 soll die Gartenfassade des Schlosses abgerüstet sein. Derzeit werden noch die Fenster der ersten beiden Geschosse restauriert, ebenso ein Teil der Attika-Skulpturen. Die Sanierung der Kuppel mit den Figuren der drei Grazien ist auf die Zeit nach 2012 verschoben. Die Schäden seien doch gravierender als zunächst vermutet, sagte Volker Thiele, Bereichsarchitekt für Sanssouci. Die Kuppelspitze bleibt daher vorerst eingerüstet.

Dafür bekommen die „Friederisiko“-Besucher im nächsten Jahr wenigstens einen Teil der seit Jahren eingerüsteten Kolonnaden zwischen den Communs zu sehen. Mitte 2012 sollen die äußeren Pavillons und das Triumphtor fertig sein und abgerüstet werden, kündigte Thiele an. Die Säulengänge dazwischen werden erst 2013 fertig, danach sollen die Sandsteinplatten auf dem Boden in Angriff genommen werden. Wenn im Frühjahr 2014 auch die Außenanlagen hergestellt sind, werden die Bauarbeiten an den Kolonnaden elf Jahre gedauert haben – fast sechsmal so lange, wie ihre eigentliche Erbauungszeit dauerte. Allerdings ist damalige Eile auch einer der Gründe für die schweren Schäden am Bauwerk.

„Friederisiko“-Kurator Alfred Hagemann machte bereits Appetit auf die Friedrich-Ausstellung, die ein Drittel des Schlosses in Anspruch nehme. Manche Räume seien seit dem 18. Jahrhundert noch nie öffentlich zu sehen gewesen. Spannend sei der Besuch schon wegen der Bauarbeiten im Haus: „Das ist wie ein Blick in einen Operationssaal.“

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