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Auf Punktejagd in Spanien. Nach seiner überstandenen Erkrankung will Franz Löschke (rechts) am Samstag in Madrid um wichtige Zähler in der WM-Serie kämpfen.

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Sport: Sanssouci statt Palacio Real

Christian Prochnow verzichtet auf Start bei Triathlon-WM-Serie – Frank Löschke ist in Madrid am Start

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Eigentlich wollten sie ja nebeneinander im Flugzeug sitzen. Ist eben doch immer schöner, einen Kumpel bei sich zu haben. Nun musste Franz Löschke den Flug nach Madrid allerdings doch allein meistern – ohne seinen Vereinsgefährten Christian „Paule“ Prochnow. Am morgigen Samstag ertönt in der spanischen Hauptstadt der Startschuss für das nunmehr vierte Rennen der Triathlon-Weltmeisterschaftsserie.

„Ich hätte sehr gern daran teilgenommen“, erzählt Prochnow, der 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking den 15. Platz belegte. „Aber ich hatte mich im März am Knie verletzt und am vergangenen Wochenende bei einem Wettkampf in Frankreich gemerkt, dass die Sache noch immer nicht ganz ausgeheilt ist. Ich kam als Zwanzigster ins Ziel und das ist nicht ganz so rosig. Also habe ich auf Madrid verzichtet.“ Ganz ohne Sport wird Prochnow das Wochenende allerdings nicht verbringen: Trotz leichter Knieprobleme will der 30-Jährige am Sonntag bei der zehnten Auflage des Potsdamer Schlösserlaufs auf der 10-Kilometer-Distanz an den Start gehen.

Franz Löschke, der mit „Paule“ gemeinsam beim Team Triathlon Potsdam trainiert, nimmt indes in Madrid die strapaziöse Strecke auf sich, um weitere Punkte in der WM-Wertung zu sammeln. Drei Rennen liegen bereits hinter den Triathleten – an zweien nahm der amtierende Deutsche Meister der U 23, der vor drei Jahren Weltmeister auf der Kurzdistanz wurde, bereits teil. Im neuseeländischen Auckland kam er auf den 14. Platz, beim anschließenden Rennen in San Diego, (USA) stieg er aus. „Ich kam als Letzter aus dem Wasser, da merkte ich schon was von der sich abzeichnenden Erkrankung“, erzählt der 24-Jährige. Recht hatte er mit seiner Einschätzung und gönnte seinem Körper zunächst etwas Ruhe. Das dritte Weltcuprennen im japanischen Yokohama musste ohne den Potsdamer stattfinden.

Nun aber will er wieder angreifen und hat sich für Madrid viel vorgenommen. „Ein Platz unter den besten zwanzig Athleten soll schon rausspringen“, sagt Löschke. Zu absolvieren ist die olympische Distanz, bei der 1,5 Kilometer zu schwimmen, anschließend 40 Kilometer auf dem Rad und schließlich ein Zehn-Kilometer-Lauf zu absolvieren sind. „Im vergangenen Jahr habe ich in Madrid mein erstes Rennen für die WM-Serie absolviert“, erzählt Franz Löschke, der in Potsdam Sporttherapie studiert. „Damals kam ich hinter Paule als 15. ins Ziel. Diesmal bin ich aber besser in Form.“

In Spaniens Hauptstadt ist ein kleinerer Teich in einem Park in zwei Runden a 750 Meter zu durchschwimmen. Anschließend steht die Radstrecke an, die trotz eines leichten Anstiegs sehr schnell ist. Und schließlich wartet eine leicht hügelige Laufstrecke auf die Athleten.

Das deutsche Team tritt in Spanien diesmal nicht in Bestbesetzung an. Neben Christian Prochnow wird auch der Olympiateilnehmer Mike Petzold fehlen. Allerdings gehen Jan Frodeno und Steffen Justus an den Start, die ebenfalls zur deutschen Spitze zählen und bereits über Olympiaerfahrung verfügen.

Wie das Ganze für Franz Löschke ausgehen wird, vermag der Potsdamer nicht zu sagen. „Ich habe in den vergangenen drei Wochen sehr hart trainiert und bin recht müde“, gibt er zu. An den kommenden WM-Rennen will er auf jeden Fall teilnehmen. Nach dem achten in London kann auch er sich dann Ruhe gönnen.

Henner Mallwitz

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