Landeshauptstadt: Sanssoucis verschlossene Tore
Sicherheitsleiter René Mende: Beschädigungen und Vandalismus machen zunehmend Sorgen
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Sicherheitsleiter René Mende: Beschädigungen und Vandalismus machen zunehmend Sorgen Von Erhart Hohenstein Bornstedt. Vor einem verschlossenen Tor standen kürzlich Mütter mit Kinderwagen, als sie ihre Kleinen durch den Park Sanssouci in die Kindertagesstätte Geschwister-Scholl-Straße bringen wollten. Vor einigen Tagen ging es Spaziergängern ebenso, die den Eingang an der Hans-Sachs-Straße benutzen wollten, um den Park zu betreten. Dagegen ständen andere Sanssouci-Tore auch nachts offen und ermöglichten Rowdys, die Schäden an den Pflanzungen und Skulpturen anrichten, ungehindert Zutritt. Leser Walter Thiessen zieht daraus die Schlussfolgerung, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten öffne und schließe die Tore zu „völlig beliebigen Zeiten“, ohne die Besucherinteressen zu berücksichtigen. Wie PNN dazu vom Wach- und Sicherheitsleiter der Stiftung, René Mende, erfuhren, wurde das so genannte Kindergartentor an der Geschwister-Scholl-Straße von einem Auto gerammt und beschädigt. Der Eingang an der Hans-Sachs-Straße war als „Wippe“ missbraucht worden, so dass die Scharniere des Tores ausbrachen. Leider sei es bisher noch nicht gelungen, einen der Übeltäter zu fassen. „Da die Stiftung für die Verkehrssicherheit verantwortlich ist, also bei Unfällen haftet, müssen wir in diesen Fällen bis zur Reparatur, die nicht immer sofort möglich ist, die Tore sichern und sperren – oder notfalls offen lassen“, bedauert Mende. Gerade ist ihm wieder eine Meldung auf den Tisch geflattert, dass am Wochenende auch das Tor am Affengang als „Wippe“ benutzt worden ist und die Scharniere Schaden genommen haben. Hinzu kommt, dass die meisten Tore schon viele Jahre auf dem Buckel haben und so auch altersbedingter Verschleiß auftritt. Allein in den Park Sanssouci führen 53 Tore und Pforten; darüber hinaus ist die personell schmal besetzte Wach- und Sicherheitsabteilung für alle Zugänge in den übrigen Potsdamer Parks, im Schlosspark Berlin-Charlottenburg und am Jagdschloss Grunewald sowie für die „Landschlösser“ Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh u.a. zuständig. In diesem Jahr wurde in einer Arbeitsgruppe mit den Schlossern der Stiftungs-Bauabteilung ein Programm aufgelegt, in dem defekte Tore instand gesetzt und womöglich auch restauriert werden. Dafür bietet das Lindstedter Tor an der Maulbeerallee ein Beispiel. Der Hauptzugang ist bereits fertig gestellt. Die beiden seitlichen Pforten kommen demnächst an die Reihe, auch an einigen anderen Toren wird gearbeitet. Wann die Eingänge geöffnet sind, legt die Parkordnung fest: von sechs Uhr früh bis zum Einbruch der Dunkelheit. Früh und Abends machen sich Wachdienstarbeiter auf den Weg, um die Tore zu öffnen und zu schließen. Natürlich vergeht einige Zeit, bis alle 53 erreicht sind. Früh kommen als erste die wichtigsten Eingänge wie z.B. am Schirrhof an die Reihe, durch die der Berufsverkehr der Stiftung und Transporte für die Baustellen und die Werkstätten laufen. Von Öffnung und Schließung zu „beliebigen Zeiten“ könne also keine Rede sein, erklärt René Mende den PNN.
Erhart Hohenstein
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