
© Andreas Klaer
Potsdam bekommt acht neue Linienbusse: Sauber und mit Hinterausgang
Potsdams Verkehrsbetrieb schickt in den kommenden Wochen acht neue Linienbusse auf die Reise. Größer wird die Fahrzeugflotte dadurch aber vorerst nicht.
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Auf Potsdams Straßen werden in den kommenden Wochen nach und nach neue Linienbusse zu sehen sein. Am Donnerstag wurden dem Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP) acht neue Fahrzeuge vom Hersteller Mercedes-Benz übergeben. Bevor die neuen Busse im Linienverkehr eingesetzt werden, muss nun noch die ViP-Software für Bordcomputer, Fahrkartenautomaten und Anzeigetafeln installiert werden. „Rechtzeitig zum Winter sind sie unterwegs“, sagte Oliver Glaser, Technikchef des ViP.
Rund 2,5 Millionen Euro lässt sich der Verkehrsbetrieb die acht neuen Busse kosten – etwa so viel wie eine einzige Straßenbahn kosten würde. Die zwei Gelenkbusse und sechs Standardbusse wurden in Mannheim hergestellt und ersetzen acht ältere Fahrzeuge. Die alten Busse waren in den Jahren 1999 und 2003 angeschafft worden, haben mittlerweile jeweils zwischen 800 000 und 950 000 Kilometer auf dem Tacho und müssen nun ersetzt werden. Die Fahrzeugflotte wird also nicht größer. „Es bleibt bei 54 Bussen“, so Glaser. Weil Potsdams Bevölkerung wächst, wird aber langfristig eine Erweiterung nötig sein. Wann das passiert, ist allerdings noch unklar. Der laufende Verkehrsvertrag zwischen der Stadt und dem ViP läuft Ende 2019 aus. Erst dann steht fest, wie viel investiert werden kann. Fördermittel gibt es für die Busse nicht.
Zusätzliche Tür am Heck
Äußerlich sind die neuen Busse mit der üblichen grün-weißen Lackierung sofort zu erkennen: Sie haben nämlich eine zusätzliche Tür am Heck. „Davon erhoffen wir uns, dass die Fahrgäste an den Haltestellen schneller ein- und aussteigen können“, so Glaser. Das soll nicht nur den Komfort der Passagiere erhöhen, sondern auch dazu führen, dass der Fahrplan zuverlässiger eingehalten wird. Bisher ist das besonders im Berufsverkehr ein Problem, wenn die Busse voll sind.
Außerdem soll der Platz in den Bussen besser ausgenutzt werden. Es sei immer wieder zu beobachten, dass Fahrgäste nicht in den hinteren Teil des Busses durchrücken und dort Plätze frei bleiben, während es vorn eng wird, so Glaser. Ursache sei die Befürchtung, an der Haltestelle nicht rechtzeitig an die Tür zu kommen. Könne man auch hinten aussteigen, sei das Problem gelöst. Im Vergleich zur herkömmlichen Bauart entfallen durch die zusätzliche Tür zwei Sitzplätze.
11000 Liter weniger Diesel im Jahr
Abgesehen von den zusätzlichen Türen heben sich die neuen Fahrzeuge auch durch ihre Fahrtzielanzeigen ab. Die weiße LED-Schrift soll besser lesbar sein als die herkömmliche gelbe.
Neue Technik steckt auch im Inneren der Busse: Alle Busse sind vollklimatisiert und verfügen über Klapprampen für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen. Darüber hinaus seien sie mit moderner Abgastechnik ausgerüstet, die die sogenannte Euro-6-Norm einhält. Das bedeute etwa 90 Prozent weniger Ausstoß von Stickstoffoxiden, so Glaser. Die Motoren verbrauchen zudem etwa fünf Prozent weniger Diesel – im Jahr entspricht das etwa 11000 Litern. In den Standardbussen gibt es 34 Sitz- und 27 Stehplätze sowie eine Rollstuhlstellfläche. Die längeren Gelenkbusse bieten 51 Sitz- und 50 Stehplätze und zwei Stellflächen für Rollstühle.
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