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Landeshauptstadt: Säulen, keine Lückenbüßer

Diskussionsrunde zum 15-jährigen Bestehen von Sekiz e.V. : Politik will Initiativen weiter finanzieren

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Innenstadt - Land, Stadt und Krankenkassen wollen Initiativen zur Selbsthilfe weiter finanziell unterstützen und stärken. Das ist ein Fazit der Diskussionsrunde, die am Donnerstagabend anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Potsdamer Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrums (Sekiz) im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte stattfand. So sagte Franz Josef Lünne von der AOK Brandenburg: „Wir haben den Verein Sekiz 15 Jahre lang befördert, die Dynamik geht über 2006 hinaus.“ Mit 360 000 Euro unterstütze die AOK Selbsthilfegruppen und Kontaktstellen jährlich.

Gute Nachrichten gab es bei der von PNN-Chefredakteur Michael Erbach moderierten Debatte auch aus dem Gesundheitsministerium. Selbsthilfegruppen seien keine „Lückenbüßer, sondern wichtige Säulen im System der gesundheitlichen Versorgung“ , sagte Siegrun Stepphuhn, Leiterin der Abteilung Gesundheit. 200 000 Euro für Selbsthilfe würde das Land im Jahr 2006 ausgegeben, 2007 bleibe diese Summe konstant. Zugleich kündigte Stepphuhn an, dass die Mitspracherechte der Patientenvertreter in den Ausschüssen der Ärztekammern durch eine geplante Gesetzesnovellierung weiter gestärkt würden. Oberbürgermeister Jann Jakob sagte, dass auch die Stadt Potsdam zusätzliche Potenziale für die Unterstützung von Selbsthilfegruppen sehe. Die bisherige Finanzierung von 123 000 Euro jährlich bleibe konstant. Weiter gearbeitet werden müsse aber an der Kommunikation von Stadt und Initiativen. Dabei gehe es vor um die bessere Koordinierung des ehrenamtlichen Engagements. „Im Herbst findet dazu ein Treffen aller Beteiligten statt“, so Jakobs.

Auch Betroffene kamen zu Wort. Karin Brandt schilderte den Weg ihrer Selbsthilfegruppe um die Anerkennung der Fibromyalgie (Weichteilrheuma) als Krankheit, Karin Philipp erzählte von den Erfahrungen von Diabetikern im Umgang mit Behörden. Und Ingrid Herzog vom Landesverband Angehöriger psychisch Kranker dankte für die unkomplizierte Aufnahme in der Begegnungsstätte.

Sekiz-Geschäftsführerin Angelika Tornow versicherte, dass der Verein weiterhin versuchen werde, durch kluge Ressourcennutzung die Arbeit in der Hermann-Elflein-Straße 11, in der 40 Selbsthilfegruppen ein Dach über dem Kopf haben, sicher zu stellen. Größte Erfolge des Sekiz e.V. seien der „inzwischen mündige Patient“ und das solidarische Miteinander, das Grundlage der Arbeit des Vereins bleiben werde.

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