LEUTE in Potsdam: Schals und Winzerberg
Das neue Engagement der Jeanette Niebelschütz
Stand:
„So einen Schal gab es überhaupt noch nicht. Eine Klasse-Idee“. Angelica Blechschmidt war begeistert, als sie die ersten Entwürfe von Jeanette Niebelschütz sah. Und eine Frau, die zwei Jahrzehnte lang Chefredakteurin der Vogue in Deutschland war, weiß natürlich wovon sie redet. Nach zehn Jahren Kulturarbeit für den Brandenburgischen Kunstverein, nach vielfältigem Projektmanagement, sehr oft mit drängender Zeit im Nacken, wollte die Potsdamerin, die auch durch die Organisation der Rosenfeste auf dem Neuen Markt bekannt geworden ist, noch einmal ganz von vorn beginnen, etwas ganz Anderes machen. Unterstützt durch die Arbeitsagentur Paga und das aus dem europäischen Fond gespeiste LOS-Projekt bekam sie reale Startchancen und nun ist das Kind geboren und hat recht schnell laufen gelernt. Parol heißt es nach dem französischen Wort für Botschaft, Wortmeldung oder Wahlspruch und die Ein-Frau-Firma von Jeanette Niebelschütz entwirft Schals, in die Sentenzen, Bonmots und Zitate von Politikern, Dichtern, Filmstars, Wissenschaftlern und preußischen Herrschern eingestrickt sind. Es gibt limitierte Auflagen von jeweils 500 Stück.Welches Teil man erwischt, kann man an der eingestrickten Nummer ablesen.
Als Partner fand Niebelschütz nach umfangreicher Suche eine Firma in Apolda, die ihre Vorstellungen in Form und Farbe verwirklichen konnte. Denn die Sentenzen, die zeitlos, geistreich und humorvoll sind, kann man nicht nur auf der Schauseite lesen, sondern auf der Rückfront noch einmal in Spiegelschrift. Die Farben sind mit Fingerspitzengefühl ausgewählt, die Zusammenstellung ist inzwischen von hochkarätigen Mode- und sogar Architekturzeitschriften anerkannt. Ein Schal aber darf nicht nur den Hals wärmen und edel aussehen, er tut auch noch ein gutes Werk. Denn der Entwurf-Erstling mit dem Schriftzug von Sans,Souci und der Übersetzung Ohne Sorge spendiert bei jedem Verkauf zehn Euro für den Kunstverein Winzerberg. Dessen Gründerin und Vorsitzende ist Niebelschütz und sie will im nächsten Jahr über ihr eigenes und fremdes Sponsoring eine Kunstinstallation auf den Weg bringen, die mit Lichteffekten auf das wiedererstehende Denkmal aufmerksam macht.
Da Niebelschütz mit der sehr aufwändigen Organisation des Rosenfestes nach zehn Jahren Schluss gemacht hat, suchte sie ein neues Betätigungsfeld, genauer gesagt ein Umfeld für Kunstprojekte, und stieß auf den damals noch völlig verfallenen Winzerberg. Die Entscheidung scheint aufzugehen, Jeanette Niebelschütz ist gerade dabei, wieder einmal zu beweisen, dass sie Stehvermögen hat, bei der Veranstaltungsplanung ebenso wie beim Firmenneustart. Weltweite Vermarktung heißt da die Parole über www.parol-accessoires.de. Den Sanssouci-Schal bekommt man aber auch über die Museumsshops Hella Dittfeld
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