Landeshauptstadt: Scharfenberg kritisiert Norbert Müller Potsdams Linke reagiert auf Gauck-Beschimpfung
Die rabiaten Äußerungen des Potsdamer Linken-Landtagsabgeordneten Norbert Müller gegen Bundespräsident Joachim Gauck sorgen bei seinen Parteifreunden für zwiespältige Reaktionen. Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg sagte den PNN am Mittwoch, Müllers Eintrag im sozialen Netzwerk Facebook, Gauck sei ein „widerlicher Kriegshetzer“, sei „keine geeignete Wortwahl“, um Kritik zu formulieren: „Und das sage ich in aller Deutlichkeit.
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Die rabiaten Äußerungen des Potsdamer Linken-Landtagsabgeordneten Norbert Müller gegen Bundespräsident Joachim Gauck sorgen bei seinen Parteifreunden für zwiespältige Reaktionen. Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg sagte den PNN am Mittwoch, Müllers Eintrag im sozialen Netzwerk Facebook, Gauck sei ein „widerlicher Kriegshetzer“, sei „keine geeignete Wortwahl“, um Kritik zu formulieren: „Und das sage ich in aller Deutlichkeit.“
Linke-Kreischef Sascha Krämer teilte hingegen zu Müllers Aussage mit: „Das sind Worte, die tief aus seiner Magengrube kamen.“ Man könne zwar darüber streiten, ob die Worte richtig gewählt waren, räumte der 37-jährige Krämer ein: „Ich halte es aber für wichtiger, darüber zu debattieren, wie wir die Militarisierung der Außenpolitik verhindern können.“ Gauck habe seine Rolle gefunden und wolle die bisher eher geo-ökonomische Großmacht Deutschland für den politisch-militärischen Bereich mental fit machen, so Krämer. Auch Scharfenberg (60) nannte Gaucks Äußerungen zu Kriegseinsätzen befremdlich.
Der 28 Jahre alte Müller hatte auf seiner Facebook-Seite auf die Kritik von Ost-Pfarrern an Gaucks Position reagiert. „Mancher bleibt sich treu. Andere werden Bundespräsident und widerliche Kriegshetzer“, schrieb er und machte damit bundesweit Schlagzeilen. Gauck hatte zuletzt bekräftigt, dass er Deutschland bei der Übernahme von mehr internationaler Verantwortung in der Pflicht sehe, notfalls auch militärische Mittel einzusetzen.
Auf der Facebook-Seite der Potsdamer Linken fanden sich am Mittwoch etliche Solidarisierungsbekundungen für Müller. Der 35 Jahre alte Vize-Linke-Kreischef Ronny Besançon etwa schrieb in Richtung seines Parteifreunds: „Nicht entschuldigen! Wenn er sich entschuldigt wegen dem bisschen, stirbt die Meinungsfreiheit. Er hat schließlich nicht gesagt, dass Gauck kleine Kinder frisst, sondern sich belegbar auf eine Äußerung bezogen und seine Meinung formuliert. Das ist zulässig, egal was die Journaille will.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Müller mit verbalen Breitseiten auffällt. So hatte er etwa schon erklärt, in Brandenburg werde einer „ekelerregenden Preußenverherrlichung gefrönt“ – etwa mit dem Bau des Landtagsschlosses. HK
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