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Augenblicke. Meune Lehmann lässt sich von Augen inspirieren.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Schau mir in die Augen

Wanderausstellung „365 Augen-Blicke“ von Meune Lehmann in der Biosphäre

Stand:

Bornstedter Feld - Die Pupille ist rund und schwarz, die Iris darum ein schmaler brauner Ring. Daneben beginnt ein wahres Farbenfeuerwerk: Grün, rot, gelb und orange – der Ornament-Tagesgecko schillert in kräftigen, bunten Tönen. Zumindest kann dies der Betrachter erahnen, denn er sieht nur einen winzigen Ausschnitt des Tieres. Im Mittelpunkt des Bildes steht das Auge.

Das Auge des Geckos ist Teil der Ausstellung „365 Augen-Blicke des Lebens“, die seit gestern im Foyer der Biosphäre P zu sehen ist. Die Künstlerin Meune Lehmann aus Schleswig-Holstein schuf 365 Acrylbilder, die die tierischen „Spiegel der Seele“ in ihrer ganzen Vielfalt zeigen. Fische, Schildkröten, Primaten, Vögel, Schlangen und andere Tiere blicken dem Betrachter von den 30 mal 30 Zentimeter großen Bildern entgegen. Dass sich der Besucher dabei beobachtet fühlt, ist durchaus beabsichtigt: „Blicke lösen etwas aus“, erklärt Meune Lehmann. In ihrer Ausstellung begegnen sich Mensch und Tier auf Augenhöhe. „Wir beobachten nicht nur die Tiere – sie beobachten auch uns“, so die Künstlerin. Den Betrachter sollen ihre Darstellungen anregen, über die Artenvielfalt der Erde und über ihre Bedrohung nachzudenken. „Jeder Augenblick ist es wert, erhalten zu werden“, sagt sie.

Die Potsdamer Biosphären-Besucherin Carolin Drumm steht mit ihrem siebenjährigen Feriengast Jesse vor den Bildern der Insekten- und Fischaugen. „Die Farben sind aber nicht echt, oder?“, fragt sie erstaunt. Doch ob türkisblau, rosarot oder smaragdgrün – die Bilder zeigen die Tieraugen so, wie sie in der Natur sind.

Die Idee zur Ausstellung kam Meune Lehmann während einer Reise nach Australien. Beim Tauchen im Great Barrier Reef staunte sie über die Vielfalt der Unterwasserwelt. Inspiriert durch den niederländischen Unterwasserfotografen Dos Winkel begann sie, die Augen der Fische, die ihr im Meer begegnet waren, auf Leinwand zu bannen. Später folgten weitere Tiere. Als Vorlagen dienten ihr neben eigenen Fotografien auch Bilder aus Magazinen und dem Internet. 2006 entstand das erste Bild, im Januar 2010 das letzte. Doch auch nach 365 gemalten Bildern verspürte die Künstlerin keine Langeweile. „Die Vielfalt der Formen und Farben hat mich vom ersten bis zum letzten Bild begeistert“, so Lehmann.

Potsdam ist bereits die vierte Station der Wanderausstellung. Noch bis zum 25. Januar können die Bilder in der Biosphäre betrachtet werden.

Heike Kampe

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