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ATLAS: Schieflage

Henri Kramer findet die Statistik über die Jugendklub-Nutzung unzureichend

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Bei der Debatte, wie Potsdams Jugendklubs künftig arbeiten sollen, hat die Verwaltung gestern Zahlen präsentiert, die eigentlich Sprengstoff bergen – aber so recht niemanden weiterbringen. Denn eigentlich sollten die veröffentlichten Statistiken über die Nutzung Potsdamer Jugendklubs die Spitze eines Problems illustrieren: Bei manchen solcher Häuser haben Beobachter nicht erst jetzt das Gefühl, dass dort für wenig pädagogisches Ergebnis und kaum Klientel viel Geld ausgegeben wird, welches an anderer Stelle jungen Leuten mehr nutzen könnte. Leider hat die Verwaltung die gefühlten Defizite nur halbherzig gezeigt: Man fragte nur die Klubs, wie viele Besucher sie haben und welche Angebote sie machen. Besser wäre gewesen, ein unabhängiges Institut hätte solche Fakten untersucht. Das hätte Geld gekostet, aber den Vorteil gebracht, dass keines der Jugendhäuser auch nur auf den Gedanken hätte kommen können, seine Zahlen vielleicht „aufzuhübschen“. Nun gibt es ersten Streit, weil ein Klub seine Zahlen offenbar nachträglich nach oben korrigieren wollte, weil wohl auch manche Fragestellungen nicht ganz eindeutig schienen. Das kostet Kraft in einer Debatte über eine Schieflage: Zu wenige junge Potsdamer besuchen die teuren städtischen Jugendklubs – und anders herum sind zu wenig Plätze für Jugendkultur da.

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