Landeshauptstadt: Schieflage: Theater fehlen 273 000 Euro Stadt will 200 000 Euro extra zuschießen
Das Hans Otto Theater hat große finanzielle Probleme. Laut einer aktuellen Vorlage aus der städtischen Kämmerei für die nächste Hauptausschusssitzung am 8.
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Das Hans Otto Theater hat große finanzielle Probleme. Laut einer aktuellen Vorlage aus der städtischen Kämmerei für die nächste Hauptausschusssitzung am 8. Dezember soll das Gremium der Stadtverordneten über eine „überplanmäßige“ Summe von 200 000 Euro entscheiden, die das Haus in diesem Jahr zusätzlich benötige. Den Betrag habe die Geschäftsführung ermittelt, um die „Zahlungsfähigkeit“ im Dezember aufrechterhalten zu können. In einer der städtischen Vorlage beigefügten Stellungnahme des Rechnungsprüfungsamts heißt es, dem Theater drohe zum 31. Dezember insgesamt sogar ein Jahresfehlbetrag von 273 000 Euro. In einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung des kommunalen Unternehmens im November sei dargestellt worden, dass „kurzfristig eine Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit“ drohe. Die Stadt müsse eine 200 000 Euro-Lücke abfedern, damit am HOT „der Spielbetrieb aufrechterhalten werden kann“, so das Rechnungsprüfungsamt. Und: Die Deckung der Rettungssumme erfolge aus „ersparten Zinsaufwendungen aus Kassenkrediten“.
Das Theater hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben rund 9,34 Millionen Euro Fördermittel von Stadt, Land Brandenburg und anderen Quellen erhalten. Die Stadt zahlte allein rund 4,4 Millionen. Als Grund für die finanzielle Schieflage führt die Stadtverwaltung sinkende Erträge aus dem Eintrittskartenverkauf an. Die Erlöse hätten 2008 bei rund 1,84 Millionen Euro gelegen, 2009 bei rund 1,37 Millionen Euro – 2010 würden sie wohl nur noch 1,11 Millionen betragen. Das Unternehmen habe bereits „erhebliche“ Sparmaßnahmen eingeleitet, mehr sei nicht möglich, heißt es in der Vorlage. Zugleich verfüge das Theater über „keinerlei liquide Rücklagen“, um Ertragsausfälle auszugleichen. Schon im November hatte der seit 2009 amtierende Intendant Tobias Wellemeyer eingeräumt, mit den Eigeneinnahmen „nicht zufrieden“ zu sein. Stadtsprecher Stefan Schulz sagte den PNN gestern, die Stadt als Gesellschafter sei überzeugt, dass die Einnahmen des Theaters 2011 wieder steigen würden. Gleichwohl sprach er von einer „unbequemen Situation“, nun ein Finanzloch stopfen zu müssen. Henri Kramer
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