Sport: Schiffer schmeißt hin

Der Landes-Kanuverband (LKV) Brandenburg ist auf der Suche nach einem neuen Präsidenten. Der Grund: Henry Schiffer, der dem erfolgreichsten Kanu- Landesverband Deutschlands acht Jahre lang vorstand, hat das Handtuch geworfen. „Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, aber nun war die Zweit wirklich reif“, sagt der 45-Jährige. Der Rücktritt hat auch einen Grund. Im vergangenen Jahr wies die Bilanz des LKV ein Minus auf. Die genaue Summe wird zwar nicht bekannt gegeben, laut Schiffer handelt es sich jedoch um einen „überschaubaren Bereich“, der etwa zehn Prozent der Gesamteinnahmen des Verbandes ausmacht.

„Der Verband ist also auf keinen Fall existenziell gefährdet“, versichert der scheidende Präsident, der die Schuld an dem Manko auch auf seine Kappe nimmt. Einerseits habe er sein Hauptaugenmerk im vergangenen Jahr zu sehr auf die Olympischen Spiele in London gelegt und somit einige weitere anstehende Dinge außer Acht gelassen. Andererseits wurde die Buchhaltung des Verbandes umgestellt, das Controlling jedoch nicht ausreichend umgesetzt. „Das Präsidium verlor immer mehr an Gemeinsamkeit und ich vermochte nicht es zusammenzuhalten“, gibt Schiffer zu. „Das Vertrauen war bei den Präsidiumsmitgliedern nicht mehr da und das ist natürlich eine ganz schlechte Basis für eine weitere Zusammenarbeit.“

Dennoch hatte der LKV unter Schiffers Führung eine sehr erfolgreiche Zeit – zwei Olympiazyklen lang stand er dem Verband vor. Auch zuletzt bei den Sommerspielen in London stellten die Brandenburger Athleten 50 Prozent der deutschen Nationalmannschaft und waren an nahezu allen Medaillen beteiligt.

Der LKV muss sich nun nach einem neuen Präsidenten umsehen. Und der Unternehmer Schiffer kümmert sich fortan wieder intensiver um seine Projektentwicklungsfirma. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz