
© R. Hirschberger
Landeshauptstadt: Schinkels Brunnen sprudelt wieder
Fontänenanlage am Schloss Charlottenhof wurde saniert
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Sanssouci - Die älteste funktionstüchtige Fontänenanlage im Park Sanssouci sprudelt wieder: Nach aufwendiger Sanierung hat die Schlösserstiftung am gestrigen Montag die Wasserspiele am Schloss Charlottenhof in Betrieb genommen.
Die von Peter Joseph Lenné und Karl Friedrich Schinkel entworfene Anlage war bereits vor Jahren stillgelegt worden, weil das Havelwasser an der Gründung und an den Brunnenbecken massive Schäden verursacht hatte. Für insgesamt 170 000 Euro wurden nun die historische Technik instandgesetzt, die Gründung stabilisiert und vor allem die Schäden am Marmor behoben. Zudem wurden die Treppen restauriert, die Wege neu angelegt und neuer Rollrasen verlegt. Die Bauarbeiten hatte die Stiftung anlässlich der Open-Air-Ausstellung „Paradiesapfel“ durchführen lassen. Das Gartenensemble des Schlosses Charlottenhof war Bestandteil der Schau, die in diesem Jahr an verschiedenen Schauplätzen im Park Sanssouci gezeigt wurde und die noch bis Ende Oktober zu sehen ist.
Schloss Charlottenhof und der dazugehörige Garten entstanden ab 1825 für Friedrich Wilhelm IV., der damals noch preußischer Kronprinz war. Die Fontänenanlage wurde erstmals am Neujahrstag des Jahres 1828 in Betrieb genommen. Weil das Ergebnis aus Zeit- und Kostengründen schlichter ausfiel als gewünscht, ließ Friedrich Wilhelm das Ensemble zehn Jahre später von Schinkel noch einmal erneuern – diesmal wurde kostbarster Marmor aus Carrara verwendet. Laut Schlösserstiftung sollte das Denkmalensemble mit seinen kunstvoll bepflanzten seitlichen Marmorrinnen den Betrachter an die berühmten Wasserspiele in den Gärten der Alhambra im spanischen Granada erinnern.
Wer die Brunnen noch in Betrieb sehen will, muss sich beeilen: In diesem Jahr sprudeln sie nur noch bis Sonntag. PNN
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