zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schlaatz-Radio kommt

Verein „Soziale Stadt“ stellte gestern Programm vor

Stand:

Schlaatz - Nachbarschaft. Dieses Wort fällt oft, wenn Friedrich Reinsch über seine Arbeit spricht. Reinsch ist Geschäftsführer des Vereins „Soziale Stadt“. Der im Haus der Generationen und Kulturen am Schlaatz beheimatete Verein will vor allem eins – die Schlaatzer untereinander vernetzen. Sie sollen sich besser kennenlernen und gemeinsam Projekte gestalten. Wie wäre es zum Beispiel mit der gemeinschaftlichen Herstellung von Käse? Oder als Laienschauspieler auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten. Vielleicht aber auch Radioreporter werden. Einfach so für den eigenen Stadtteil. Aber zu hören in der ganzen Welt.

Das sind nur einige der Projekte. Nichts, was „von oben aufgesetzt“ ist, sondern etwas „Alltagstaugliches“, wie Reinsch es nennt. Man müsse nur mit den Menschen reden, dann entstünden gute Ideen. Das mit der Käseherstellung lief zum Beispiel so: Eine Frau, die ursprünglich aus dem Libanon stammt, habe gesagt, sie würde gern Käse herstellen. Inzwischen gebe es eine Schlaatzer Frauengruppe, die sich der fachkundigen Käsezubereitung verschrieben habe.

Der Verein verstehe sich bei all diesen Projekten immer nur als Dienstleister für die Schlaatzer. Man könne bei der Umsetzung von Ideen zwar helfen, aber die Vorschläge selbst und die Akteure müssten im Wesentlichen aus der Nachbarschaft im Schlaatz kommen. Das zu unterstützen, sei „ehrenvoll“, sagt Reinsch. Einige Ideen, die im letzten Jahr auf der sogenannten Nachbarschaftskonferenz im Schlaatz entstanden sind, fördert der Verein seitdem. Da ist zum Beispiel das interkulturelle Fußballturnier um den Schlaatzer Kleinfeldpokal, das am 28. Mai auf dem Gelände der Weidenhofgrundschule ausgetragen werden soll. Man suche für dieses Ereignis allerdings noch dringend Freizeitmannschaften, so Peter Groszpietsch, der das Turnier organisiert. Nationalitäten-, Kneipen- oder Straßenteams stellt er sich vor. Auch Frauenmanschaften seien willkommen. Groszpietsch plant mit Teams unterschiedlicher Stärke: Neben dem Torhüter soll es wahlweise vier oder sechs Feldspieler geben. Interessierte Mannschaften können sich bis zum 10. Mai im Haus der Generationen und Kulturen anmelden.

Auch das geplante Schlaatzer Stadtteilradio ist so eine Idee aus der Nachbarschaftskonferenz. Das Senderprojekt nimmt unter seinem bislang ehrenamtlich arbeitenden Koordinator Fahrt auf. Ungefähr 15 Stadtteilreporter habe man bereits an Bord, so Reinsch. Das Ziel sei, für diese ebenfalls ehrenamtliche Arbeit 25 bis 30 Menschen zu gewinnen. Die Verantwortlichen halten einen Sendestart im September für realistisch.

Bei der gestrigen Vorschau auf einige Höhepunkte im Haus der Generationen und Kulturen wies Reinsch auch auf die „Überraschungs-Buchlesung“ mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am 17. Mai hin. Woraus Jakobs an dem Tag ab 15 Uhr lesen wird, bleibe bis zum Beginn der Veranstaltung ein Geheimnis.

Reinsch zeigte sich gestern auch dankbar für die Unterstützung des Vereins durch die Gewoba. Angesprochen auf Transparency International und die jüngste Debatte um die Rechtmäßigkeit von Sponsoring durch öffentliche Unternehmen, teilte Vereinschef Daniel Beermann, zugleich Sozialmanager bei der Gewoba, mit, dass diese Art der Vereinsförderung zum „Kerngeschäft“ von Wohnungsunternehmen gehöre. Die Unternehmen müssten auch für ein gutes soziales Wohnumfeld sorgen. H. Catenhusen

H. Catenhusen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })