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Landeshauptstadt: Schlaatzer Bürgerhaus als Sozialraum-Herz

Gelingt es, die Straßengrenze zu überspringen?

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Gelingt es, die Straßengrenze zu überspringen? Am Schlaatz / Waldstadt II - „Tauzone“ heißt die Stadtteilzeitung des Schlaatzes, die über Wort und Information frostige Grenzen wegschmelzen will. Im nächsten Jahr auch gleich noch in der Waldstadt II. Durch eine erhöhte Auflage soll sie nicht nur die Schlaatz-Bewohner erreichen, sondern über die Heinrich-Mann-Allee hinweg auch die in der Waldstadt. Im Januar wird das noch nicht möglich sein, es seien einige organisatorische Hürden zu überwinden und es werden auch noch Waldstadt-Autoren gesucht, doch im März ist es so weit, meint Kathrin Feldmann vom Sanierungsträger Stadtkontor, der sich an der Finanzierung der Stadtteilzeitung beteiligen wird. „Sozialräume schaffen“ heißt das neue Zauberwort, mit dem die Stadt Wohngebiete intensiver aneinander koppeln und so auch Synergieeffekte erzielen will. Nicht nur Waldstadt und Schlaatz trenne die Straße als wohne man in verschiedenen Welten, auch andere Bereiche hätten Mühe zusammenzuwachsen – wie der Stern und das Kirchsteigfeld, meint Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer. In jüngster Vergangenheit ist allerdings gerade im Süden einiges in Bewegung gekommen. Ein Workshop im Sommer lotete Mittel und Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus, bei der Ausgestaltung der 25-Jahr-Feier in der Waldstadt II leisteten die Schlaatzer technische Hilfe und nun hofft der Leiter des Bürgerhauses am Schlaatz, Karlheinz Richter, dass sich 2005 der Kulturaustausch über die Straßenbarriere hinweg intensiver entwickelt. Reklame mache man schon umschichtig füreinander in der Waldstadt-Bibliothek und im Bürgerhaus und natürlich in der „Tauzone“, so Richter. Dass der eine beim anderen mit Veranstaltungen zu Gast ist, so weit ist man allerdings noch nicht, obwohl die Bibliothek rund 50 Besucher zu Abendveranstaltungen aufnehmen könnte und den schönen erneuerten Lesegarten ab Sommer 2005 zum Verweilen anbieten wird. Die Fassade der Bibliothek bleibt allerdings bis mindestens 2006 im nicht gerade einladenden Zustand. An einem Veranstaltungsaustausch arbeite man, so Richter. Im Moment denkt er erst einmal pro domo und hätte die Waldstädter gern bei sich zu Gast. Das Bürgerhaus ist zwar schon gut ausgelastet und man erreichte trotz der um 13 000 Euro gesunkenen Zuweisungen durch die Stadt einen Besucherzuwachs um rund 3000. In diesem Jahr wird die Grenze von 65 000 Hausgästen überschritten, doch Wachstum kann nie schaden. Vier Beschäftigte inklusive des Chefs bemühen sich um gute Stadtteilarbeit, drei sind für den ins Haus integrierten Jugendklub zuständig. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten durch die Agentur Rödel & Partner bescheinigte dem Haus effiziente Arbeit aufgrund hohen Mitarbeiterengagements. Richter und seine Mitarbeiter sind nicht nur stolz auf das vielseitige Veranstaltungsangebot, auf die wechselnden Ausstellungen, die vom Haus initiierten Feste, sondern auch auf die vielen Eigeninitiativen, die das Bürgerhaus für Selbsthilfeangebote oder Kennenlernveranstaltungen nutzen. Sogar ein Kreis spielwütiger Damen trifft sich dort und fühlt sich sicher am Schlaatz.Weihnachten gibt man sich multikulturell mit zwei orientalischen Weihnachtsfeiern, einem Jolkafest, Singstunden der Schulen und einer Rentner-Weihnacht von der Volkssolidarität. In sparsamen Zeiten ist das Bürgerhaus am Schlaatz natürlich bemüht, seine Unentbehrlichkeit zu betonen und nicht noch weiter vom städtischen Fördertropf abgenabelt zu werden. 150 000 Euro bekommt es zurzeit, im kommenden Jahr sollen es 16 000 Euro weniger sein. Die Profilierung der Bürgerhäuser quer durch die Stadt in einem neuen Konzept steht noch aus. „Es ist in Arbeit“, so Fischer. dif

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