Landeshauptstadt: Schlaatzer Sportplatz in der Waldstadt
Gestern Schlüsselübergabe für Sportanlage in Drewitzer Straße: Mehr als zwei Millionen Euro investiert
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Gestern Schlüsselübergabe für Sportanlage in Drewitzer Straße: Mehr als zwei Millionen Euro investiert Waldstadt I - Die Baumaßnahmen am nun fertig gestellten Sportareal des 1. FCC Turbine Potsdam an der Drewitzer Straße sind „förderrechtlich nicht ganz einfach“ gewesen. Das sagte Staatskanzleichef Clemens Appel gestern bei der Übergabe des Bau an den Verein. Grund dafür ist, dass das gut zwei Millionen Euro teure Projekt „nicht ganz in dem Gebiet liegt, für das das Förderprogramm vorgesehen ist“, ergänzte Appel. Er dankte dem ehemaligen Abteilungsleiter für Stadtentwicklung im Bauministerium Klaus Eichler, ohne den das Projekt wohl nicht so schnell realisiert worden wäre. Knapp 1,6 Millionen Euro für den Bau kamen aus dem Programm „Zukunft im Stadtteil“ (ZiS), einem EU-Förderprojekt für strukturschwache städtische Gebiete wie dem Schlaatz. Daher heißt die Sportanlage laut Oberbürgermeister Jann Jakobs nun „Sportplatz Schlaatz-Waldstadt“. Weitere 110 000 Euro kamen vor kurzem noch aus dem Topf des brandenburgischen Sportministeriums, sowie 408 000 Euro von der Stadt. Entstanden ist an der Schlaatzer Sportanlage in der Waldstadt I ein hundert Meter langes Mehrzweckgebäude ohne Flur, aber mit Vereinsraum und sechs farbigen Betonmauern als Sichtschutz vor den Eingängen zu den Umkleidekabinen. Außerdem wurden die Zufahrtsstraße erneuert, Garagen abgerissen, der Nebenplatz neu gedeckt und eine wildschweinsichere Umzäunung des Geländes installiert. Dies wurde nötig, weil die Anlage mit Faustballanlage und Rasenplatz, genutzt von Turbine Potsdam, immer wieder „Angriffen“ der Wildschweine ausgesetzt war. Nun bestimmt eine neue Architektur den früheren Garagenstandort – das schmale Mehrzweckgebäude mit naturbelassenem Holz als Fassade. „Das Gebäude muss in die Architekturliste der Stadt aufgenommen werden“, sagte Jakobs anlässlich der Eröffnung. „Es reicht fast an Oscar Niemeyer heran“, so der Oberbürgermeister überschwänglich. Genutzt werden soll die Anlage laut Jakobs sowohl für den Vereinssport als auch für den nicht-organisierten Freizeitsport sowie für drei Schulen als Schulsportanlage. Für Norbert John, Chef des Kommunalen Immobilienservice (KiS) der Stadt, ist es „der erste Neubau, den der KiS übergibt“. Er hob die Anordnung des Gebäudes hervor: Es stehe an einem Ort, an dem eigentlich kein Platz für einen Bau war. Vier Standorte wurden geprüft und verworfen, nur die Trennung von Platz und Wohnbebauung kam als letzte Möglichkeit in Frage. Und es sei ein gutes Ergebnis, erklärten Appel, Jakobs und John unisono. John bedauerte gestern einzig, dass es nicht gelungen sei, den Auftrag für den Neubau an eine Brandenburger Firma zu vergeben. Keiner habe für diesen Preis bauen wollen, so sei ein Unternehmen aus Bayern zum Zuge gekommen. Bernd Schröder, Trainer des 1. FFC Turbine Potsdam, versicherte, dass seine Bundesligamannschaft nicht in der Waldstadt spielen werde – auch wenn solche Gerüchte zu hören seien. Es gebe „hier noch mehr Anwohner als die beiden am Liebknecht-Stadion“, so Schröder. Bekanntlich kämpfen dort zwei Anwohner gegen Fußball und Flutlicht in den Ruhezeiten und Abendstunden.J. Brunzlow
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