
© Andreas Klaer
Von Kay Grimmer: Schlafzimmerblick aufs Brandenburger Tor
Nach über vier Jahren wurde das Stadthotel „Brandenburger Tor“ am Luisenplatz eröffnet
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Innenstadt - Über Jahre zog sich die Eröffnung hin, nun soll im „Hotel am Brandenburger Tor“ endlich Leben einziehen. Bereits seit August kann das Vier-Sterne- Haus mit 41 Doppelzimmern gebucht werden, gestern wurde offiziell die Eröffnung bekannt gegeben.
Der lange Vorlauf – bereits vor mehr als drei Jahren wurde eine Eröffnung des Hotels angekündigt – ist dem neuen Geschäftsführer des Hotels nicht bekannt. „Als ich im Mai hierher kam, fanden wir einen Rohbau vor. Keine Fußböden, herausragende Kabelenden aus der Wand “, erinnert sich Sebastian Rögner. Lediglich ein „Musterzimmer“ in dem mehrere historische Stadthäuser und einen neu errichteten Anbau umfassenden Hotel war eingerichtet. Sechs Monate habe der sechs Millionen Euro teure Umbau in ein Vier-Sterne-Hotel gedauert. Das Haus ist als Garni-Hotel klassifiziert, es gibt nur ein Frühstücksangebot, denn „wir haben so viele Restaurants in der Nachbarschaft“, sagte Hotel-Geschäftsführer Sebastian Rögner. Allerdings wird das morgendliche Essen auf originalem KPM-Porzellan serviert – nicht ohne Grund: Hotelbesitzer Jörg Woltmann ist Alleineigentümer der Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin KPM.
Ideen für das Hotel gab es in den Jahren zuvor einige. So wollte der Potsdamer Gastronom Nico Gehn die Zimmer individuell nach den Preußenkönigen gestalten, hieß es noch 2007 auf einer Internetseite. 2008 dann – nachdem Gehn vom Hotelprojekt wieder abgesprungen war – wollte Eigentümer Woltmann einen neuen Betreiber finden. Nach zwei Jahren Suche entschloss sich Woltmann offenbar, selbst eine Betreibergesellschaft für das Hotel zu gründen. Ähnlich verfuhr er mit seinem Hotelpark „Stadtbrauerei Arnstadt“, von dort holte er auch Geschäftsführer Rögner nach Potsdam. Dieser hat nun das neue Vier-Sterne-Hotel mit insgesamt zehn Mitarbeitern zu verantworten. 19 sogenannte Residenzzimmer sind in den vier historischen Stadthäusern untergebracht – darunter einige mit beeindruckendem Fenster-Panorama auf das Brandenburger Tor und den Luisenplatz. Weitere 22 Zimmer befinden sich im Neubau. „Schon aufgrund der denkmalgeschützten Hausstruktur sind die Residenzzimmer alle individuell eingerichtet“, erklärte Rögner. Doch trotz Denkmalschutz sei das Haus behindertengerecht eingerichtet, es verfüge über Aufzüge sowohl im historischen Teil als auch im Neubau. Der Hotel-Geschäftsführer lobte die Zusammenarbeit mit den Potsdamer Behörden: „Alle Verwaltungsbereiche haben uns unterstützt, das Denkmalamt hat nicht nur Auflagen, sondern auch Tipps gegeben“, erklärte Rögner. So wurde auch eine von nur noch sieben barocken Eingangstüren in ganz Potsdam im Haus Schopenhauerstraße 13 erhalten. Die historische Bausubstanz stammt aus dem 18. Jahrhundert, beherbergte Wohnungen und stand nach der Wende über Jahre hinweg leer.
Bis zum Jahresende sollen neben den 41 Hotelzimmer drei Apartments im Angebot sein. Die Zimmerpreise beginnen bei 110 Euro für die Räume im Neubau und bei 130 Euro für die Residenzzimmer.
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