Landeshauptstadt: Schlecht gepflegte Bolzplätze Stadtbetrieb verspricht Besserung
Mangelhafter Umgang mit städtischen Flächen: Einige ihrer elf Kunstrasenplätze pflegt die Stadt zu selten. Das zeigen zwei Antworten des Kommunalen Immobilienservice (KIS) auf nacheinander gestellte Anfragen der Fraktion Die Andere.
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Mangelhafter Umgang mit städtischen Flächen: Einige ihrer elf Kunstrasenplätze pflegt die Stadt zu selten. Das zeigen zwei Antworten des Kommunalen Immobilienservice (KIS) auf nacheinander gestellte Anfragen der Fraktion Die Andere. Bei drei Plätzen wird demnach noch nicht einmal dokumentiert, wie häufig dort eine spezielle Reinigungs- und Pflegemaschine überhaupt eingesetzt wird, wie der KIS einräumte. Nun soll aber alles besser werden, sagte KIS-Chef Bernd Richter auf PNN-Anfrage: „Es hat sich gezeigt, dass es Lücken im Verfahren zur Pflege der Kunstrasenplätze gibt – insbesondere bei drei Plätzen wurden die Versäumnisse der Vergangenheit auch durch den KIS fortgeführt. Ab sofort werden wir das ändern.”
Der Reihe nach: In einer ersten Antwort an Die Andere hatte der KIS, der für den Bau und die Pflege kommunaler Immobilien und Flächen zuständig ist, noch erklärt, die Pflege der elf Potsdamer Kunstrasenplätze erfolge witterungsabhängig im zweiwöchigen Rhythmus. Mit der besagten Pflege-Maschine werde auch der Kunstrasen intensiv gereinigt.
Diese Auskunft aber reichte der Fraktion Die Andere nicht. Nach mehreren Gesprächen mit Platzwarten und Hausmeistern habe die erste KIS-Darstellung Verwunderung ausgelöst – viel seltener seien die Pflege-Teams des KIS gesichtet worden, hieß es in einer weiteren Anfrage der Fraktion aus dem Oktober. Also stellte Die Andere weitere Fragen, die nun beantwortet sind. Und siehe da: Für fast alle Sportplätze zeigen sich Pflegelücken speziell in den Sommermonaten Juli und August. Ebenso beginnt die Pflegephase bei manchen Plätzen schon im April, bei anderen erst im Mai – und endet zwischen Juli und September. Dabei habe laut Hersteller die Pflege in der Regel alle zwei Wochen zu erfolgen, wie die Verwaltung einräumt. Für die Sportplätze an der Regenbogenschule Fahrland, an der Türk-Förderschule am Schlaatz und am Oberstufenzentrum in der Jägerallee werde die Reinigung nicht einmal dokumentiert, so der KIS.
Angesichts dessen ist für die Fraktion Die Andere die Sachlage klar: „Die Stadtverwaltung hält auf ihren Kunstrasenplätzen die Pflegeanleitungen nicht ein.“ Dabei würden sich durch mangelhafte Pflege die Spieleigenschaften auf den Plätzen verschlechtern, die vor allem für den Jugend- und Freizeitsport wichtig seien. Ein gepflegter Platz sei wichtig, um die Gelenke der Sportler zu schonen und Verletzungen zu vermeiden, so Die Andere.
Der KIS will nun reagieren. „Ich habe den verantwortlichen Bereich aufgefordert, hier sofort Gegenmaßnahmen einzuleiten und alle Plätze in die geregelte Pflege aufzunehmen“, sagte KIS-Chef Richter. Kunstrasenplätze seien grundsätzlich vierzehntäglich zu bearbeiten, soweit es die Witterung zulasse. „Der Platz muss trocken sein“, so Richter. Im Herbst reiche dagegen schon die Bodenfeuchte, „Pflege schadet da mehr als sie hilft“. Die vermeintlichen Lücken der Pflege im Sommer begründeten sich durch die Witterung oder Spielzeitpausen. Richter: „Wenn die Plätze nicht bespielt werden, findet keine Pflege statt.“ Zudem kündigte der KIS an, dass beim abgewetzten Sportplatz im Kirchsteigfeld nächstes Jahr der Belag erneuert wird – dieser sei zuletzt nur noch einmal pro Jahr gereinigt worden, weil eine häufigere Pflege den Zustand noch verschlimmert hätte. HK
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