Landeshauptstadt: Schlechte Karten für Parkplatz-Diebe
Polizei macht mit Aktionen auf Diebstähle aus Kraftfahrzeugen aufmerksam. In diesem Jahr 623 Fälle
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Polizei macht mit Aktionen auf Diebstähle aus Kraftfahrzeugen aufmerksam. In diesem Jahr 623 Fälle Mit Aktionen auf Potsdamer Parkplätzen macht die Polizei in diesem Sommer auf die Gefahr von Diebstählen aus Kraftfahrzeugen aufmerksam. An Touristenorten informiert sie in den Ferienmonaten die Autofahrer und verteilt Handzettel mit Tipps zur Vorbeugung. „Wichtig ist, keine Wertgegenstände im Auto liegen zu lassen und Fenster und Türen sorgsam zu verschließen“, warnten Polizeiobermeisterin Cathrin Weist und Hauptmeister Bernd Karwovski von der Wache Babelsberg am Mittwochmorgen die Autofahrer, die sich auf den Parkplatz des Filmparks einweisen ließen. Der Platz-Einweiser an der Schranke hat zwar bisher noch nie erlebt, dass ein Auto aufgebrochen wurde, doch „Diebstahl aus Kraftfahrzeugen“ ist in Potsdam ein häufiger vorkommendes Delikt. Besonders auf Autoradios, Navigationsgeräte, Handtaschen, Rucksäcke mit EC-Karten und Bargeld haben es die Diebe abgesehen. Bevorzugte Tatorte sind Parkplätze an Schlössern und Gärten, der Filmpark-Parkplatz, Reiterhöfe, Plätze an Seen und Wäldern, ist von Polizei-Sprecherin Angelika Christen zu erfahren. 623-mal haben Diebe im ersten Halbjahr 2004 zugeschlagen, etwa 100- mal weniger als zum gleichen Zeitraum 2003, listet die Sprecherin auf. In den Jahren davor sahen die Daten ähnlich aus. Besonders in der Ferienzeit seien Diebe unterwegs. Allein in den letzten zwei Wochen habe es rund 30 Straftaten gegeben. Seit den 90er Jahren betreibt Potsdam Präventionsarbeit, erklärt Polizeihauptmeister Karwovski, so habe sich dieses Straffeld nie zu einem wirklichen Schwerpunkt-Problem entwickelt. Und tatsächlich: Im bundesweiten Vergleich liegt Potsdam mit 842 Delikten pro Hunderttausend Einwohner (2003) im unteren Mittelfeld der Statistik, erklärt Dirk Büchner vom Bundeskriminalamt. Kopf an Kopf mit Bonn (880) und Hannover (876), in Berlin liegt die Zahl mit 1009 etwas darüber, 34 236 Fälle hat es in der Bundeshauptstadt 2003 gegeben. Eine erstaunliche Zahl leuchtet auf seinem Bildschirm auf: 33 Prozent der Potsdamer Fälle seien 2003 aufgeklärt worden, der Bundesdurchschnitt liege bei nur 2,9 bis 19,2 Prozent. In diesem Jahr sind die Helfer in Grün in sogar 44,8 Prozent der Fälle den Dieben auf die Schliche gekommen, teilte Christen mit. „Viele Parkplätze in der Stadt haben Schranken, es gibt Einweiser und die Zusammenarbeit mit den Touristen-Standorten klappt gut“, meinte Karwovski, deshalb hätten Diebe schlechte Karten. Die Kriminalpolizei schätzt, das es immer weniger zufällige Diebstähle gibt. Gleichbleibend allerdings sei die Zahl der Täter, die gezielt auf Suche gehen. Landen sie beim Landgericht Potsdam, wird ihr Delikt als „besonders schwerer Fall des Diebstahls“ geahndet. Je nach Einzelfall müssen sie mit Freiheitsentzug von drei Monaten bis zehn Jahren rechnen, berichtete Richter Frank Tiemann. Marion Hartig
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