Links und rechts der Langen Brücke: Schlechtes Image korrigieren
Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz hält die erste Paga-Jugendkonferenz für einen Erfolg – kritisiert werden sollten die „Verweigerer“ dennoch nicht Die Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende – kurz Paga genannt – hat gestern ein Zeichen gesetzt. Bei der Jugendkonferenz unter dem Dach der Industrie- und Handelskammer waren 300 Arbeits- und 200 Ausbildungsplätze zu vergeben.
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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz hält die erste Paga-Jugendkonferenz für einen Erfolg – kritisiert werden sollten die „Verweigerer“ dennoch nicht Die Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende – kurz Paga genannt – hat gestern ein Zeichen gesetzt. Bei der Jugendkonferenz unter dem Dach der Industrie- und Handelskammer waren 300 Arbeits- und 200 Ausbildungsplätze zu vergeben. Eine gewaltige Zahl angesichts des Lehrstellen- und Jobmangels. Dass nur eine Lehrstelle sofort vermittelt werden konnte, hatte wohl eher organisatorische Gründe – die erstmals veranstaltete und von 1300 Jugendlichen besuchte Konferenz ist als Erfolg zu werten. Denn sie zeigt, dass ganz konkret etwas gegen die Jugendarbeitslosigkeit getan werden kann. Ohne Podien, Diskussionen, komplizierte Verfahren hat die Paga gemeinsam mit ihrer mittelmärkischen Kollegin Maia die Arbeitssuchenden mit den Arbeitsbietenden zusammengebracht. Auch die Fallmanager waren dabei – als Kontaktpersonen und zum Gespräch bereit. Eine solche Jugendkonferenz ist ein innovatives Konzept, und eines, das Vorbildwirkung hat. Nicht nur ein Unternehmer aus Berlin stellte fest, dass es in der Bundeshauptstadt eine ähnliche Einrichtung nicht gibt. Kritik richtete der Paga-Chef Frank Thomann allerdings an die Jugendlichen: Viele hätten Ausreden parat gehabt, um nicht erscheinen zu müssen. Darüber sollte sich die Paga allerdings nicht wundern. Hat doch die heutige Agentur für Arbeit, das frühere Arbeitsamt, ein ziemlich schlechtes Image zu korrigieren. Arbeitssuchende beklagen immer wieder lange Wartezeiten, komplizierte Antragsverfahren, manchmal sogar eine „Jobverhinderung“ durch die Arbeitsagentur. Wie sollen die Jugendlichen da glauben, dass ihnen diese Jugendkonferenz etwas bringen kann? Natürlich wird es auch unter den Eingeladenen, die nicht erschienen sind, jene geben, die kein Interesse zeigen. Viele aber wollen wohl erst überzeugt sein von der Sinnhaftigkeit. Dies allerdings dürfte nach der Premiere gar nicht mehr so schwer sein. So sollte die Paga mit der Kritik lieber hinterm Berg halten und an der zweiten Auflage arbeiten.
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