zum Hauptinhalt
Blei-Vergiftung: Schloss Sacrow bleibt bis Mai für Veranstaltungen gesperrt.

© Archiv

Landeshauptstadt: Schloss Sacrow für Veranstaltungen gesperrt

Stiftung: Staub im Haus mit Blei kontaminiert / Kosten für Bodensanierung unklar

Stand:

Sacrow - Das Schloss Sacrow ist für Veranstaltungen geschlossen. Grund ist die Blei-Kontamination, die in Kleingärten neben dem barocken Bau entdeckt worden ist – und sich auch auf das Gebäude auswirkt. „Eine Feinstaubanalyse hat im Schloss eine Belastung mit Blei ergeben“, sagte gestern Ulrich Henze, Sprecher der Schlösserstiftung, zu der das Haus und die nähere Umgebung gehören. Die gemessenen Werte würden um das dreifache über dem sogenannten Auffälligkeitswert liegen, bei deren Überschreiten eine Untersuchung über die Ursachen und eine mögliche Sanierung erforderlich sei. „Deshalb haben wir uns vorsorglich für die Schließung entschlossen“, so Henze gegenüber den PNN.

Im Februar war die Blei-Bodenvergiftung bekannt geworden. Anwohner hatten erfahren, dass im Schlosspark bis 1841 eine Fabrik für giftigen Bleizucker stand, daraufhin ließen sie privat den Boden ihrer Gärten untersuchen. Nachfolgende Messungen der Stadtverwaltung und der Stiftung bestätigten die vermutete Kontamination. An manchen Stellen werden Grenzwerte um das Fünffache überschritten. Blei hemmt die Blutbildung und schädigt das Nervensystem. Weiterhin ungewiss ist, wie groß die kontaminierte Fläche im Park ist. „Dafür werden weitere Bodenproben genommen“, sagte Henze. Erst dann könne über Art und Umfang der Sanierung entschieden werden. „Das wird voraussichtlich im nächsten Monat geschehen.“

Das 1773 erbaute Schloss soll bereits im Mai wieder öffnen. „Vorher wollen wir innendrin eine Feinstaubreinigung vornehmen“, sagte Henze. Dafür würden derzeit Angebote eingeholt. Kosten – auch für die anvisierte Reinigung des Bodens – könnten derzeit noch nicht genannt werden. Keine Kenntnis habe er, so Henze, ob es bei den Anwohnern gesundheitliche Beeinträchtigungen gegeben habe. Die Stadtverwaltung hatte zuletzt beruhigt, für Parkbesucher bestehe keine Gefährdung. Das zum Weltkulturerbe gehörende Areal ist vor allem bei Touristen beliebt. Henri Kramer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })