Landeshauptstadt: Schlösser: Höhere Preise?
Stiftung will Einnahmen / Fridericus gegründet
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Sanssouci - Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) denkt über eine Erhöhung der Eintrittspreise für die Schlösser für das Jahr 2007 nach. „Wir müssen mehr Einnahmen haben“, begründete gestern Heidrun Liepe, Leiterin der vor zwei Jahren neu gegründeten Abteilung Schlossmanagement, diese Überlegungen vor Journalisten. Dies könne über erhöhte Preise, bessere und breitere Angebote und verlängerte Öffnungszeiten geschehen. Die Schlössermanagerin erklärte, es finde derzeit eine Analyse statt, um mit deren Ergebnissen die Eintrittspreise für 2007 festzulegen. Die letzte Erhöhung der Preise habe die Stiftung im Jahr 2001 vorgenommen. Damals war der Eintrittspreis für das Schloss Sanssouci auf acht Euro erhöht worden. Hintergrund damals war die Tatsache, dass in der Saison 4000 Gäste pro Tag in das Schloss wollten, die Stiftung aber, um das Sommerschloss Friedrich des Großen zu schonen, nur 1800 Besucher täglich hinein lassen wollte. Die Stiftung verband mit dem höheren Eintrittsgeld das Signal an die Besucher, für den Preis von Sanssouci könnten sie auch alternativ zwei, drei andere Schlösser besichtigen.
Gegenstand der Analysen zur Erhöhung der Eintrittspreise ist die Frage nach den Auswirkungen auf die Besucherzahlen in den Schlössern. „Es gibt eine Schallmauer, die man nicht durchbrechen darf“, so Heidrun Liepe. Es sei bekannt, dass Touristen aus anderen Ländern höhere Eintrittspreise akzeptieren würden, da in vergleichbaren Schlössern anderer Länder hohe Eintrittspreise verlangt würden. Allerdings seien im Sommer 70 Prozent der Besucher in den Stiftungsschlössern deutsche Touristen. Wie Heidrun Liepe erklärte, würden sich höhere Preise weniger auf das Schloss Sanssouci, sondern eher auf die Besucherzahlen anderer Schlösser auswirken.
Die Leiterin des Schlossmanagements erhofft sich ebenfalls höhere Einnahmen durch die Öffnung von Schlössern auch im Winter und in den Abendstunden. Dies sei möglich infolge der flexibleren Einsetzbarkeit von Servicemitarbeiter nach der Gründung der Servicegesellschaft „Fridericus“. Sie nahm am 1. Januar ihre Tätigkeit auf. Gesellschafter sind die Stiftung mit 51 Prozent und die Firma Dussmann Beteiligungs AG mit 49 Prozent. Die Leitung übernimmt der Verwaltungschef der Stiftung, Heinz Berg. Allerdings, so Heidrun Liepelt, gebe es bei der Öffnung von Schlössern „in diesem Jahr noch keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr“. Zu ihrem erklärten Ziel machte sie die ganzjährige Öffnung des Schlosses Paretz.
Liepe erklärte weiter, dass die Stiftung mit freien Touristen-Führern in Verhandlung über die Vergabe von Lizenzen ist. Diese seien nötig, um künftig auf dem SPSG-Gelände tätig werden zu dürfen. Weiterhin kündigte sie an, dass „noch in diesem Jahr“ so genannte „Audioguids“ eingeführt würden – über Kopfhörer zu empfangende Führungen in bis zu 15 verschiedenen Sprachen. Guido Berg
Heidrun Liepelt,
Leiterin des Schlossmanagements
bei der Stiftung, zu
erhöhten Eintrittspreisen: „Es gibt eine Schallmauer, die
man nicht
durchbrechen darf.“
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