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Landeshauptstadt: Schlösserstiftung lehnt Onnen-Bau an Hegelallee ab

„Erhebliche Beeinträchtigungen“ / Landesamt: „Nicht genehmigungsfähig“ / Seidel: Keine Baugenehmigung

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Innenstadt - Rückschlag für ein Potsdamer Projekt des Oldenburger Projektentwicklers Dirk Onnen: Sein geplanter Wohnriegelbau nach Entwürfen des Architekten Moritz Kock anstelle des Hauses der Offiziere in der Hegelallee wird sowohl vom Landesamt für Denkmalpflege wie von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) abgelehnt. SPSG-Sprecher Ulrich Henze zitierte gestern aus einer der Potsdamer Stadtverwaltung bereits zugegangenen Stellungnahme der Stiftungskonservatorin Gabriele Horn. So seien durch das geplanten Mehrgeschossbau „an allen geprüften Sichtbeziehungen erhebliche Beeinträchtigungen“ zu erwarten. Das Bauprojekt Onnens soll direkt in der verlängerten Achse Neues Palais, große Fontäne des Schlosses Sanssouci und Obelisk errichtet werden. Wie es in der Stellungnahme laut Henze weiter heißt, treffen alle Argumente des SPSG-Vorgängers von 1984 gegen die Kaufhalle „Intershop“ auch auf den Bau Dirk Onnens zu. Wie es heißt, „ist der Baukörper hier nicht denkmalverträglich einzuordnen“, dies auch „hinsichtlich des Winzerberges“. Die Pläne seien nur „durch eine gänzliche Umplanung“ zu realisieren.

Wie Potsdams Stadtplanungschef Andreas Goetzmann den Bauausschuss am Dienstagabend informierte, fand am 5. April im Beisein von Vertretern des Landesamtes für Denkmalschutz und der Schlösserstiftung eine Höhensimulation vor Ort statt. Laut Goetzmann habe das Landesamt mitgeteilt, die „optische Störwirkung“ des zwischen 14 und 15,40 Meter hohen Gebäudes sei durch eine „dichte Vorpflanzung abzuschwächen möglich“. Diese Bepflanzung sei laut Goetzmann aber „schwierig“ aufgrund der Grundstückssituation. Ohne eine hohe Sichtbepflanzung sei der Bau Dirk Onnens „nicht genehmigungsfähig“.

Ohne Kenntnis der Ablehnung durch die Schlösserstiftung („Ich kenne das Gutachten nicht.“) sagte der Vorsitzende des Bauausschusses, Christian Seidel (SPD) gestern den PNN, der Ausschuss habe beschlossen, zwischen dem Landesamt für Denkmalschutz und der Schlösserstiftung müsse „Einvernehmen“ über den Onnen-Bau hergestellt werden. Sollte es dieses Einvernehmen – wie derzeit der Fall – nicht geben, „dann kann nach aktueller Beschlusslage keine Baugenehmigung erteilt werden“, stellte Seidel klar. Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) kündigte einen Bericht über die Stellungnahmen für Ende April oder Anfang Mai an. Guido Berg

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