Brandenburgs erste Synagoge nach dem Zweiten Weltkrieg: Schlosskirche statt Schlossstraße
Während man in Potsdam noch streitet, kann die jüdische Gemeinde in Cottbus schon bald ihre neue Synagoge beziehen. In der Landeshauptstadt ist indes noch keine Einigung in Sicht.
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Potsdam/Cottbus - Die erste Synagoge in Brandenburg seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird nicht in Potsdam entstehen – sondern in Cottbus. Während in der brandenburgischen Landeshauptstadt seit rund zehn Jahren um ein jüdisches Gotteshaus gerungen wird und eine Einigung noch immer nicht in Sicht ist, könnte jenes im Süden des Landes womöglich schon im Herbst Eröffnung feiern.
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Statt eines Neubaus bezieht die Jüdische Gemeinde Cottbus eine einstige evangelische Kirche. Die Schlosskirche im Zentrum der Stadt wird von der Evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai in Cottbus nicht mehr benötigt und für den Preis von 580 000 Euro an den Jüdischen Landesverband Brandenburg verkauft. Übernommen wird der Kaufpreis vom Land Brandenburg, wie das Kulturministerium mitteilte. Zudem übernimmt das Land die jährlichen Betriebskosten von 50 000 Euro. Die Stadt Cottbus hat sich außerdem bereit erklärt, einige der erforderlichen Baumaßnahmen zu übernehmen. So will das Rathaus beispielsweise das Abhängen der Glocken oder das Entfernen der fest installierten Kreuze bezahlen. Die Jüdische Gemeinde Cottbus verpflichtet sich im Gegenzug dazu, die Nutzung als Synagoge 25 Jahre lang zu gewährleisten und übernimmt den Umbau des Gotteshauses.
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