Landeshauptstadt: Schluss mit der Flickschusterei
Potsdamer Reitverein bekommt Unterstützung vom Land und will Sanierungsstau an der Anlage abbauen
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Potsdamer Reitverein bekommt Unterstützung vom Land und will Sanierungsstau an der Anlage abbauen Drewitz - Im Potsdamer Reitverein herrscht große Erleichterung. Die Tage der alten und mehrfach provisorisch geflickten Rohre, die die Pferdetränken mit frischem Wasser versorgen, sind gezählt. Die innen verrosteten Leitungen haben schon etliche Jahre auf dem Buckel – wie viel, das weiß keiner mehr so genau. Bisher fehlte dem Verein in der Drewitzer Straße 38 zur dringend notwendigen Erneuerung der Wasserrohre im Stall sowie in den Toiletten und in der kleinen Teeküche das Geld. Doch jetzt will das Sportministerium dem Verein unter die Arme greifen: Der Potsdamer Reitverein sowie 15 weitere Sportstätten in Brandenburg bekommen eine Geldspritze von insgesamt 184 000 Euro. Allein, aus eigenen Mitteln, könnte der seit 1990 bestehende Reitverein die 14 500 Euro für die Erneuerung der Wasserleitungen nicht aufbringen. Durch die Finanzhilfe des Landes von 8000 Euro – davon ist die Hälfte ein zinsfreier Kredit – können rund 215 Meter der „historischen“ Rohre im September diesen Jahres durch neue ersetzt werden. Den Rest muss der Verein durch Spenden und Mitgliederbeiträge finanzieren. In den vergangenen Jahren hatten die zwei- und vierbeinigen Mitglieder des Vereins immer wieder mit Rohrbrüchen und mit durch Rost verstopften Tränken zu kämpfen. „Mit der Unterstützung durch das Land hat die Flickschusterei bei den Wasserleitungen endlich ein Ende“, freut sich Vereinsvorsitzende Ursula Zakrzewski. Im September 2004 hat das Vereinsoberhaupt einen Antrag auf Fördermittel beim Land gestellt. „Das ist zum ersten Mal möglich gewesen, da wir zuvor immer nur einen einjährigen Nutzungsvertrag mit dem Land als Eigentümer hatten und so keine Kredite bekommen hätten“, sagt Zakrzewski. Im Januar 2004 hatte die Tochter von Ursula Zakrzewski die rund 13 000 Quadratmeter große Sportanlage mit Reithalle und Außenreitplatz vom Land gekauft. Durch den Kauf konnte der befristete Nutzungsvertrag auf einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren festgelegt werden. Mit der jetzigen Finanzspritze ist ein Anfang getan. „Doch der Nachholbedarf bei dieser Reitanlage ist groß, da sich hier seit 20 Jahren nichts nennenswertes getan hat“, so Zakrzewski. Vor der Gründung des Potsdamer Reitvereins nutzte die Betriebssportgemeinschaft (BSG) DEFA das Gelände. Nach der Übernahme besserte der Potsdamer Reitverein das marode Dach des Stalls aus und hält seitdem das Gelände in Schuss. Laut Zakrzewski gibt es noch einiges zu tun: Die gesamte Elektrik im Stall, der 25 Pferdeboxen umfasst, sei erneuerungswürdig. „Außerdem fällt der Putz an manchen Stellen von der Decke direkt auf den Pferderücken. Da kann es passieren, dass aus einem Rappen ein Schimmel wird.“ Der Verein würde auch gerne das undichte Dach der Reithalle auf Vordermann bringen. „Wir wollen hier keinen Luxus, sondern unser Sportplatz soll normal funktionieren“, so Zakrzewski. Aufgrund des begrenzten Haushaltes ist der Verein immer wieder auf die Spenden seiner derzeit 141 Mitglieder angewiesen. Eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge oder gar der Preise für den täglich stattfindenden Reitunterricht auf dem Rücken der 14 vereinseigenen Pferde käme nicht in Frage. „Reiten ist bei uns kein elitärer Sport. Hier sollen nicht nur Kinder gut betuchter Familien reiten können.“Angela Gencarelli
Angela Gencarelli
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