Landeshauptstadt: Schluss mit Nikotin – freies Atmen im Jugendclub „Offline“ im Kirschsteigfeld wurde mit dem Gütesiegel „Rauchfreie Jugendeinrichtung“ ausgezeichnet
Kirchsteigfeld - Bitte tief einatmen! Die Luft ist rein.
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Kirchsteigfeld - Bitte tief einatmen! Die Luft ist rein. Und jetzt sogar amtlich. Der Potsdamer Jugendclub „Offline“ schreitet allen brandenburgischen Jugendclubs voran in eine rauchfreie Zukunft. Im Rahmen des Landesprogramms „Brandenburg rauchfrei“, einer 2004 gegründeten Initiative der Brandenburgischen Landesstelle gegen Suchtgefahr (BLS), wurde dem Jugendclub gestern vom Staatssekretär für Bildung, Burkhard Jungkamp, das Gütesiegel „Rauchfreie Jugendeinrichtung“ verliehen.
Damit ist „Offline“ der erste brandenburgische Jugendclub, der offiziell das Prädikat „rauchfrei“ tragen darf. Die Auszeichnung kommt allerdings zwölf Jahre zu spät. Schließlich ist der Jugendclub schon seit seiner Öffnung 1994 nikotin- und alkoholfrei.
„Stell dir mal vor, du gehst zum Sport und dann ziehen Rauchschwaden durch den Gang rein in den Kraftraum, fändest du das toll?“, argumentierten Peter Schäperkötter, Geschäftsführer des Jugendclubs, und Peter Rieger, heutiger Vorsitzender des SC Potsdam, damals. Das Argument zog. Die Jugendlichen willigten in das Rauch- und Alkoholverbot ein, sorgten sogar selbst für das Einhalten der Regeln, wie sich Peter Schäperkötter erinnert. Den Einsichtigen kann der Club auch heute noch viele sportliche Angebote wie einen Fußballplatz, Beachvolleyballplätze, einen Kraftraum, Cheerleading, Turniere und vieles mehr bieten.
Doch ein Makel blieb. Als kleiner Kompromiss durfte eine kleine Raucher-Insel gegründet werden. Die ist allerdings hinter dem Haus und nur den über 16-Jährigen vorbehalten.
Schirmherr des Projektes „Brandenburg rauchfrei“ ist Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD). In Zusammenarbeit mit der AOK und der BLS versucht er die Gefahren des Rauchens ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Schließlich sterben allein in Brandenburg jährlich etwa 3500 Menschen an den Folgen des Rauchens, so Staatssekretär Jungkamp. „Wo immer es erforderlich und mir möglich ist, verspreche ich Ihnen meine Unterstützung“, so Jungkamps bewegte Worte. Er weiß wovon er spricht. Schließlich war er selbst Schulleiter und kennt die Schwierigkeiten, Jugendliche vom Nichtrauchen zu überzeugen. Auch was den Alkohol, Deutschlands zweite Volksdroge, angeht setzt „Offline“ Zeichen. Demnächst wird es eine Aktionsprogramm gegen Alkohol geben. Jugendzentren können sich gern weiterhin bei der AOK in Teltow und bei der BLS für den Status „rauchfrei“ bewerben.rs
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