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Landeshauptstadt: Schlussspurt im Fürstenquartier

Schlösserstiftung im neuen Jahr / Bilanz und Ausblick von Generaldirektor Dorgerloh

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Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten steht vor neuen Herausforderungen. Dafür seinen die „Veränderungen in unserer heutigen Welt“ verantwortlich, schreibt Generaldirektor Hartmut Dorgerloh in dem Brief, den er jeweils am Jahresende an die Freunde und Begleiter der Stiftung versende. So beeinträchtigten „Vulkanasche und Finanzkrise“ den internationalen Tourismus. Zudem beeinflusse die demografische Entwicklung das Besucherprofil der preußischen Schlösser- und Parklandschaft.

Auf konkrete Angaben zu den Besucherzahlen, die 2009 in den Welterbeschlössern um zwölf Prozent zurückgegangen waren, verzichtet Dorgerloh. Er nennt das ablaufende Jahr „äußerst erfolgreich“. Dafür sprächen vor allem die drei Ausstellungen zum 200. Todestag der Königin Luise, die Potsdam außen vor ließen. Sie zählten zusammen 270 000 Besucher, blieben damit allerdings weit hinter früheren Ergebnissen zurück. Bei der bis heute unerreichten Ausstellung „Friedrich und die Kunst“ (1986) war diese Zahl schon nach zwei Wochen erreicht.

Die Stiftung wolle in Werbung und Präsentation auch künftig moderne Wege einschlagen, schreibt der Generaldirektor. Nach dem Titel „Miss Preußen 2010“ für die Königin Luise geschieht dies für das Friedrich-Jubiläum 2012 unter dem Motto „Friederisiko“. Damit soll auf die Risikofreudigkeit des Preußenherrschers hingewiesen werden. Eine größere Verbreitung erreiche das in 198 000 Exemplaren dem Tagesspiegel und den PNN beigelegte Besuchermagazin „sans.souci“, das die Stiftungszeitschrift Porticus abgelöst hat. Modernisieren wird die Stiftung auch ihren Internetauftritt. Durch ein neues Buchungssystem will sie den Besuchern entgegen kommen. Künftig sollen über das Internet im Voraus Tickets für die Schlösser, auch für das stark frequentierte Sanssouci, erworben werden können.

Die Veranstaltungen zum 300. Geburtstag des bedeutendsten Hohenzollernkönigs Friedrich II. werden 2012 mit einer Jubiläumsausstellung im Neuen Palais ihren Höhepunkt finden. Dafür wird seit drei Jahren die Raumfolge des Unteren Fürstenquartiers restauriert, ursprünglich für hohe Gäste des Monarchen eingerichtet. Die Restaurierung gehe 2011 in die Schlussphase, kündigte Dorgerloh an. Sie ist Bestandteil des mit Bundes- und Landeszuschüssen in dreistelliger Millionenhöhe ermöglichten Masterplans. Neben dem Neuen Palais und den gegenüber liegenden Kolonnaden nennt der Stiftungschef für Potsdam das Orangerieschloss, das neue Besucherzentrum, das im Südtor-Gebäude ausgebaut wird, und den an der Lennéstraße/Zimmerstraße vorgesehenen Infrastrukturkomplex als Beispiele mit einem weit fortgeschrittenen Planungsstand. Die Vorbereitungen auf das Jubiläum, die auch wissenschaftliche Leistungen wie die Herausgabe des Gemäldekatalogs zu von Friedrich gesammelten Franzosen, Friedrich-Konferenzen und den Ankauf einer wertvollen Privatbibliothek einschließen, lassen 2011 für das Berlin-Potsdamer Welterbe eher als ein „Zwischenjahr“ erscheinen. Der Stiftungs-Generaldirektor weist auf ein dennoch reichhaltiges Programm hin. Dazu zählt die ursprünglich schon für dieses Jahr angekündigte Komplettierung des Figurenrondells der Großen Fontäne, die Veröffentlichung eines Online-Katalogs der Zeichnungen Friedrich Wilhelms IV. verbunden mit einer Ausstellung in den Römischen Bädern, die Wiedereröffnung des restaurierten Neuen Pavillons in Berlin- Charlottenburg sowie die Rückkehr der Cranach-Gemälde ins Jagdschloss Grunewald. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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