
© J. Bergmann
Kommentar über die Verantwortung in der Stadtwerke-Krise: Schlussstrich
Drei Top-Manager verloren ihre Funktion bei den Potsdamer Stadtwerken - innerhalb eines Monats. Noch immer sind viele Fragen offen. Und wer ist für den Wildwuchs verantwortlich?
Stand:
Potsdam - Das spricht Bände: Potsdams Stadtkonzern ist führungslos. Innerhalb eines knappen Monats haben drei Top-Manager ihre Position verloren, zuletzt Stadtwerke-Chef Wilfried Böhme. Und noch immer sind Fragen offen. Doch wie konnte es zu diesem Wildwuchs kommen? Einem Klima, in dem Chefs offenkundig völlig ungehindert mal sich, mal andere begünstigten – was in vielen Fällen im Konzern sogar bekannt war – und in dem die Macht des Ex-Chefs Peter Paffhausen fortwirkte? Das muss Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sich fragen lassen. Denn es war maßgeblich seine Entscheidung, vor fünf Jahren, nach der ersten Stadtwerke-Affäre, den jetzt angekündigten Schlussstrich nicht zu ziehen.
Statt den Posten des Stadtwerke-Chefs extern neu zu besetzen, der Ära Paffhausen ein Ende zu setzen, blieben jene, die das Vertrauen des Ex-Bosses genossen. Sie bekamen nur neue „Transparenz-Richtlinien“, die offenkundig kaum das Papier wert waren, auf dem sie standen. Dass jetzt die Selbstbedienungsmechanismen ans Tageslicht kamen, hat auch nichts mit funktionierenden Kontrollen zu tun. Sondern damit, dass erbitterte Machtkämpfe um die Böhme-Nachfolge an der Spitze des Konzerns begannen – und manche die Missstände nicht mehr decken wollten.
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