
© Andreas Klaer
Nach Überfall auf Juwelier in Babelsberg: Schmuckdiebe weiter auf der Flucht
Sie stürmten ein Juweliergeschäft in Babelsberg, zerschlugen die Vitrinen mit Hämmern und flohen. Die vier Täter sind auf der Flucht, aber es gibt eine erste Spur.
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Potsdam - Nach dem Raubüberfall auf das Juwelier-Geschäft Goldmann in Babelsberg sind die Täter weiter auf der Flucht. Gefasst seien die insgesamt vier Täter noch nicht, es gebe jedoch eine erste Spur, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Nach dem Überfall hätte sich eine Vielzahl von Zeugen gemeldet, die nun alle vernommen werden müssen, so die Sprecherin. Nähere Einzelheiten wollte sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen. Wie berichtet waren am Samstag zwei Maskierte in das Juweliergeschäft gestürmt, hatten mit Hämmern die Vitrinen zerschlagen und waren samt der Beute und mithilfe zweier Komplizen in einem roten Audi Coupé geflohen. Die Kripo ermittelt wegen Raubes.
Sandra Goldmann, Mitinhaberin des in Berlin-Kladow beheimateten Juweliergeschäftes mit vier Filialen, geht davon aus, dass die Täter gut vorbereitet waren. Die Diebe hätten fünf Vitrinen zerschlagen, aber nur den teuren Goldschmuck gestohlen, weniger wertvolle Uhren und Edelstahlschmuck liegengelassen, sagte sie den PNN: „Die wussten genau, was sie mitnehmen.“ Den Schaden schätzt sie auf rund 15 000 Euro – die genaue Summe müsse eine Inventur ergeben.
Nicht der erste Vorfall
Für die Firma ist es nicht der erste derartige Vorfall. „Das ist leider schon öfter vorgekommen“, sagt Goldmann. Ziel seien in den meisten Fällen aber die drei Berliner Filialen gewesen, in Babelsberg sei es bislang nur zu Trickdiebstählen gekommen. Eine Aufklärung habe es bisher in keinem Fall gegeben. Das Juweliergeschäft hat wegen der Vorfälle die Sicherheitsmaßnahmen immer weiter verschärft: „Wir haben Jalousien, Notfallknöpfe, Kameratechnik, Notfallsender an den Schlüsseln, die die Angestellten am Körper tragen“, berichtet Goldmann. Die Täter suchten aber immer neue Wege: So seien erst im Herbst Diebe am Hauptsitz in Kladow durchs Dach eingestiegen. „Jetzt haben wir da auch Stahlplatten.“
In Berlin hatte 2014 eine Reihe von Überfällen am helllichten Tage, darunter auch im Edel-Kaufhaus KaDeWe, die Polizei in Atem gehalten. Einen Zusammenhang mit den Berliner Fällen kann die Potsdamer Polizei derzeit aber „weder bestätigen noch ausschließen“, so die Sprecherin. Es könne sich auch um Trittbrettfahrer handeln. Vergleichbare Fälle in Potsdam habe es in der jüngsten Vergangenheit nicht gegeben.
Polizei rät: "Mitarbeiter sollen nicht den Helden spielen"
Als Schutz vor Überfällen rät die Polizei Ladeninhabern zur Installation einer Videoüberwachung und eines Alarmknopfes. Mitarbeiter sollten im Ernstfall „auf keinen Fall den Helden spielen und sich den Tätern entgegenwerfen“.
Der Juwelier in Babelsberg hatte am gestrigen Montag wieder geöffnet. Zwei reguläre Verkäufer waren vor Ort, sagte die Inhaberin. Zur Zeit des Überfalls am Samstag war die Kollegin aus einer anderen Filiale eingesprungen. (mit dpa)
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