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Landeshauptstadt: Schokolade für bedürftige Potsdamer Kinder

Innenstadt - Fototermin mit Weihnachtsmann und Rentieren: 15 Flüchtlingskinder kamen gestern zum Karstadt-Stadtpalais in die Brandenburger Straße, um sich den Tag zu versüßen. Geschäftsführer Harald Kirchfeld überreichte den zwei bis zehnjährigen Schokoladentäfelchen mit roten Rosenblüten im Beisein der Sozialbeigeordneten Elona Müller.

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Innenstadt - Fototermin mit Weihnachtsmann und Rentieren: 15 Flüchtlingskinder kamen gestern zum Karstadt-Stadtpalais in die Brandenburger Straße, um sich den Tag zu versüßen. Geschäftsführer Harald Kirchfeld überreichte den zwei bis zehnjährigen Schokoladentäfelchen mit roten Rosenblüten im Beisein der Sozialbeigeordneten Elona Müller.

Gut 285 Kinder von Flüchtlingsfamilien leben in der Stadt, der Großteil mit ihren Familien in eigenen Wohnungen, sagt Uta Amme von der Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werkes Potsdam e. V. Viele der Mädchen und Jungen sind in Deutschland geboren und geprägt vom Alltag in zwei Welten. Wie die 15-jährige Ina, die seit 2002 mit ihrer Familie in Potsdam lebt. Die bosnische Familie ist geduldet. Täglich droht die Abschiebung. Ihre Mutter, die schwer vom Krieg traumatisiert ist, leidet unter der Angst. Das präge den Alltag. Ina geht aufs Einstein-Gymnasium und trägt Verantwortung. Gestern brachte sie ihren jüngeren Bruder ins Stadtpalais. An anderen Tagen dolmetscht sie für ihre Mutter bei Ärzten und Ämtern, aber auch in eigenen Angelegenheiten. „Das ist schwer und manchmal verstehe ich nicht, was gesagt wird.“

Die Verantwortung seit frühester Jugend ist bei den Kindern keine Seltenheit, sagt Uta Amme. Dazu sei der Alltag der Flüchtlinge ohne festen Aufenthalt schwierig. Fahrten nach Berlin sind nur mit Genehmigung der Stadt möglich. Per Gesetz ist an Ausbildung und Studium gar nicht zu denken. Dazu kommen die geringen finanziellen Mittel, die zum Teil weit unter der Zuwendung eines Empfängers von Arbeitslosengeld II liegen, sagt Uta Amme. Ausflüge, große Geschenke, gar Urlaub sind nicht möglich. Die kleinen Schokoladentäfelchen und Weihnachtsmänner, die auch andere bedürftige Kinder der Stadt erhielten, seien eine „kleine Aufmerksamkeit, die den Alltag nicht verändern, aber ein bisschen Freude schenken“. U. Strube

U. Strube

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