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Landeshauptstadt: Scholle sucht Nachfolger

Stadt soll Künstlern helfen, ein Ersatzquartier zu finden. Im März ist ein Abschiedsfest geplant

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Potsdam-West - Mit einem Atelierfest vom 8. bis 10. März wollen sich die Nutzer des Kunst- und Atelierhauses „Scholle 51“ von ihren Freunden und Besuchern verabschieden. Das kündigte Daniel Zeller, Geschäftsführer des Stadtteilnetzwerkes e.V., das in der „Scholle“ ebenfalls Büroräume hat, am Sonntag beim politischen Frühschoppen der Linken an.

Der bisherige Eigentümer des Hauses in der Geschwister-Scholl-Straße 51, die evangelische Heilig-Kreuz-Gemeinde, hatte das Gebäude wie berichtet an den bundesweit tätigen Veritas-Pflegedienst verkauft und den in der „Scholle 51“ aktiven Künstlern zum 31. Januar gekündigt. Veritas will das Haus sanieren und dort Wohnungen für pflegebedürftige Senioren und Familien ausbauen. Zeller hofft jedoch darauf, dass sich der Baubeginn noch etwas hinzieht und man das Haus weiter kurzfristig nutzen darf. Am 2. März ist dort noch die Stadtteilkonferenz mit verschiedenen Workshops geplant, in denen diskutiert wird, was in Potsdam-West als nächstes angepackt werden soll.

In der „Scholle 51“ hatten seit 2010 rund ein Dutzend Potsdamer Künstler ihr Arbeitsfeld und die suchen zusammen mit dem Stadtteilnetzwerk nun nach einem anderen Quartier. Das zu finden, stellt sich allerdings als äußerst schwierig heraus, auch wenn die Stadt ihre Hilfe zugesagt hat und die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am vergangenen Mittwoch einen Linke-Antrag beschlossen haben, die Scholle-Bewohner bei ihrer Suche nach einem Ausweichquartier zu unterstützen. Zeller zufolge gebe es bereits Gespräche mit dem Kommunalen Immobilienservice (KIS), der bisher allerdings kein praktikables Angebot habe machen können. Schon lange leerstehende Gebäude wie etwa das ehemalige Charlott-Kino oder die angrenzende Villa kämen leider nicht infrage, so Zeller. Die Gebäude befänden sich inzwischen in viel zu schlechtem Zustand und der Privateigentümer zeige keinerlei Interesse an einer Zwischenvermietung. Dass die Künstler die „Scholle 51“ nutzen durften, sei ein Glücksfall gewesen. Es sei auch von Anfang an klar gewesen, dass das Haus verkauft werden sollte.

Zeller betonte, dass die Arbeit des Stadtteilnetzwerkes in Potsdam-West mit der Kündigung der Büroräume nicht aufhören werde. Man wolle weiter solche Erfolgsgeschichten schreiben wie mit dem Sportplatz Westkurve, der vor allem durch hohes bürgerschaftliches Engagement ausgebaut werden konnte. Im Visier hat das Stadtteilnetzwerk aktuell zudem den Spielplatz in der Haeckelstraße, der noch ausbaufähig ist. Dort fand zuletzt die Kiezolympiade „Kalte Platte“ statt. Als nächstes ist bei eher frühlingshaften Temperaturen ein Wettstreit über einen Hindernisparcours geplant. Der Verein werde sich vorerst „mobile Lösungen“ für seine Arbeit suchen, sagte Zeller. Möglicherweise ließen sich manche Projekte auch in der Schule durchführen. dif

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