zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schöner ankommen in Sanssouci

Stiftungs-Baudirektor Dr. Alfons Schmidt: Verbesserte Besucherbetreuung ist ein Schwerpunkt

Stand:

Stiftungs-Baudirektor Dr. Alfons Schmidt: Verbesserte Besucherbetreuung ist ein Schwerpunkt Von Erhart Hohenstein Schloss Sanssouci erhält einen neuen, großzügig gestalteten Empfangsbereich für Individualtouristen. Das kündigte Dr. Alfons Schmidt, Baudirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, gestern in einem Pressegespräch an. Dazu sollen die Nebengebäude der Historischen Mühle saniert beziehungsweise wieder errichtet werden. In dem neu aufzubauenden ehemaligen Schweizerhaus und der Remise finden unter anderem Informationsmöglichkeiten am Computer, die Kasse, einen Wartebereich, einen größerer Museumsshop und moderne Toiletten Platz. Verbessert werden sollen auch die Zufahrtsmöglichkeiten. Das jetzige Besucherzentrum wird sich dann ausschließlich um Reisegruppen kümmern. Mit dem Vorhaben, für das die Planungen bereits weit fortgeschritten sind, soll im nächsten Jahr begonnen werden. Die Empfehlung, die Besucherbetreuung auszubauen und damit auch die Eigeneinnahmen weiter zu erhöhen, war vom Bundesverwaltungsamt (BVA) nach zweijährigen Strukturuntersuchungen in der Stiftung ausgesprochen worden. Ein zweiter „Besucherempfang“, wie er genannt wird, ist für das Neue Palais vorgesehen. Dafür werden zurzeit mehrere Varianten diskutiert. So könnte an der Kolonnade zwischen den Communs, die in den nächsten Jahren restauriert und als Schaubaustelle auch den Besuchern zugänglich gemacht wird, ein Interimsbau entstehen. Andere Vorschläge sehen die Nutzung des Südtorgebäudes für die gastronomische Betreuung und einen Neubau für den Besucherempfang vor. Dafür böte sich die als Lagerplatz genutzte Fläche südlich vom Palais an, auf der gegenwärtig auch eine als Gaststätte genutzte Baubaracke steht. Zweiter Schwerpunkt für die Baudirektion ist die Konzentration und die Modernisierung der Arbeitsstätten, womit sie ebenfalls den Untersuchungsergebnissen der BVA folgt. Für die Zusammenfassung ist das Gelände an der Lennéstraße vorgesehen, wo die Stiftung mehrere nutzungsfähige Gebäude besitzt. Dazu zählt die Villa Liegnitz, die vom derzeitigen Mieter, dem Zoologischen Institut der Universität, aufgegeben wird, oder das so genannte Schirrhofmeisterhaus Lennéstraße 10. Wie die PNN aus anderer Quelle erfuhren, wird in der Stiftung auch der Ankauf des vom Hans-Otto-Theater genutzten Grundstücks an der Zimmerstraße erwogen. Hier könnten Restaurierungswerkstätten einziehen, der Hauptteil soll aber am bisherigen Standort im Neuen Garten bleiben. All diese Aufgaben können laut Baudirektor Schmidt nur mit modernsten Planungsmethoden bewältigt werden. Deshalb werden die Bauunterlagen digitalisiert, um den Zugriff zu beschleunigen, und CAD-Arbeitsplätze für rechnergestützte Bauentwürfe und -konstruktionen eingerichtet. Dafür sind neue Vermessungen der Gebäude erforderlich. Schmidt rechnet damit, dass diese Umstellung in der Bauabteilung 2005/06 abgeschlossen werden kann. Die Strukturveränderungen führen dazu, dass es im Bereich der Stiftung vorerst weniger spektakuläre Baustellen zu sehen gibt. „Begonnene Vorhaben werden weitergeführt, sonst aber bleibt 2004 weitgehend ein Jahr der Planungen“, verdeutlichte der Baudirektor. Damit würden aber für das nächsten Jahr wichtige Vorhaben vorbereitet, so zum Beispiel für den Babelsberger Park der Wiederaufbau der Exedra am Schloss und der erste Bauabschnitt zur Wiederherstellung der Wasserläufe und -spiele. Zunehmen wird die Zahl der Einhausungen, die Baudenkmale auf Jahre hinaus den Blicken der Besucher entziehen. Das trifft bereits auf den Monopteros und den Rossebrunnen in der Achse Sanssouci - Ruinenberg zu. Solcherart verhüllt werden nun ebenfalls die Villa Liegnitz und zur Jahresmitte die Kolonnade der Communs. Baudirektor Dr. Schmidt bestätigte den PNN, dass damit auch auf die nicht ausreichende Finanzierung hingewiesen werde. 2004 stehen der Stiftung für Sanierungen erneut nicht mehr als 8 Millionen Euro zur Verfügung. Vorrangig sei jedoch, dass die Einhausungen die Baudenkmale vor Durchfeuchtung und damit vor Verfall schützen. Nach der mehrere Jahre dauernden Austrocknung könnten dann, wenn die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, Sanierung und Restaurierung in Angriff genommen werden.

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })