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Landeshauptstadt: Schönheitskur für Weinbergterrassen

Abschied von Bodenwellen und Pfützen/18 000 Quadratmeter Belag werden aufgenommen

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Abschied von Bodenwellen und Pfützen/18 000 Quadratmeter Belag werden aufgenommen Von Erhart Hohenstein Sanssouci. Gestern begann die angekündigte Schönheitskur für die weltberühmten Weinbergterrassen von Sanssouci. Dabei wurden in der viel begangenen Mittelachse auf der zweiten Terrasse Schotterschicht und Kiesbelag aufgenommen. Sie sollen auf diesem Probefeld durch eine auf 25 Zentimeter Unterbeton aufgebrachte acht Zentimeter starke Decke aus so genanntem, in Italien entwickelten Promenadenbeton ersetzt werden, der einen hohen Kiesanteil besitzt und dem bisherigen Belag optisch gleicht. Die Stiftung hofft, dass der neue Belag angesichts seiner höheren Festigkeit durch die Fußgänger nicht deformiert wird, wie das bei dem alten der Fall ist. Der Test läuft die gesamte nächste Saison über, dann soll entschieden werden, ob die jeweils 10 Meter breiten Streifen im Bereich der Mitteltreppe auf allen fünf Terrassen mit Promenadenbeton befestigt werden. Zum Vergleich wird auf der dritten Terrasse eine Erneuerung mit dem bisherigen Belag erprobt. Die Herstellung des Probefeldes ist aber nur ein kleiner Teil der gestern eingeleiteten Schönheitskur. Wie der zuständige Parkbereichsleiter Sven Hannemann erläuterte, erstreckt sie sich auch die Seitenbereiche der Terrassen, die eine Gesamtfläche von 13 500 Quadratmetern haben, und auf die Fläche vor der Südfront des Schlosses. In den Seitenflächen wird die Regenentwässerung erneuert. Die Rinnen waren 1982 bei der Rückführung der Weinberganlage auf ihr ursprüngliches Aussehen durch Restauratoren der Polnischen Staatlichen Werkstätten für Denkmalpflege (PKZ) in Kalkstein gefasst worden, der inzwischen weitgehend verwittert ist. Neue Gullys werden etwa 10 Zentimeter tiefer eingesetzt, die Terrassenbeläge profiliert und in der bisherigen Form erneuert. Die Fläche vor dem Schloss – 4360 Quadratmeter – muss ebenfalls komplett aufgenommen werden. Hier geht es vor allem um die Verbesserung der Regenentwässerung. Die stark wellig verformte oberste Schicht verhindert, dass das Regenwasser die Gullys erreicht. Dadurch bilden sich bei stärkerem Regen immer wieder große Pfützen. Die Schotterschicht wird deshalb gelockert, nivelliert und neu verdichtet. Gleichzeitig werden die Abläufe um zehn bis 15 Zentimeter tiefer gesetzt. Die fast 100 000 Euro kostenden Arbeiten werden von der Fa. Baum und Park Landschaftsbau GmbH Potsdam ausgeführt. Sie setzen am Montag voll ein und sollen etwa vier Wochen in Anspruch nehmen. Dazu werden die Mitteltreppe, die Terrassen und die Schlossfläche abschnittweise gesperrt. Besucher werden gebeten, von und zum Schloss den östlichen Aufgang zu benutzen.

Erhart Hohenstein

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