DIE KRITIKER DES WIEDERAUFBAUS: Schorlemmer hat unterschrieben
Der Wiederaufbau der Garnisonkirche ist seit Jahren umstritten. Das liegt an der Geschichte des Hauses, das mit dem „Tag von Potsdam“ verbunden wird.
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Der Wiederaufbau der Garnisonkirche ist seit Jahren umstritten. Das liegt an der Geschichte des Hauses, das mit dem „Tag von Potsdam“ verbunden wird. Am 21. März 1933 gaben sich Adolf Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg hier symbolisch die Hände. Bei einem Luftangriff im April 1945 wurde die Kirche zerstört, ihre Ruine im Juni 1968 auf Beschluss der DDR-Führung gesprengt. Gegen den Wiederaufbau hat sich eine Bürgerinitiative formiert, die gegen „ein Symbol von Macht-, Kriegs- und Herrschaftsromantik“ mobil macht. Seit eineinhalb Monaten sammelt die Initiave Unterschriften, um Druck auf die Projektverantwortlichen auszuüben, noch offene Fragen zu dem Projekt zu beantworten. So befürchten die Kritiker, die Kirche könne wieder als Militärkirche genutzt werden. Gezweifelt wird auch an der Finanzierung des Projekts an sich. Bisher haben 150 Bürger den Aufruf der Kritiker unterschrieben, unter anderem der evangelische Theologe und DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer. Er hatte bereits im April den PNN gesagt, die „braune Asche“ lasse sich nicht mehr von der Kirche abwaschen, sie stehe für den „Ungeist von Potsdam.“ Er wünsche sich größere Anstrengungen, dass mehr Menschen in die Kirchen kämen, statt einen „teuren Symbolort“ zu schaffen.HK
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