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Turbine-Potsdam-Trainer Bernd Schröder.

© Thomas

Sport: Schröder kritisiert DFB-Führung

Nach dem vierten Gewinn der Meisterschaft machte sich bei Turbine-Trainer Bernd Schröder neben der Freude über den Erfolg auch Ärger über die Politik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) breit. Anlass war die Abmeldung der Frauenfußball-Mannschaft des Hamburger SV aus der 1.

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Nach dem vierten Gewinn der Meisterschaft machte sich bei Turbine-Trainer Bernd Schröder neben der Freude über den Erfolg auch Ärger über die Politik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) breit. Anlass war die Abmeldung der Frauenfußball-Mannschaft des Hamburger SV aus der 1. Bundesliga.

„Ich denke, das ist eine Schande für den deutschen Frauenfußball und vor allem für eine große Mannschaft wie den HSV, wenn man eine Mannschaft sang- und klanglos abmeldet“, sagte Schröder nach dem Spiel. „Da sieht man, welchen Stellenwert der Frauenfußball im DFB hat. Ich bin überzeugt, wenn Theo Zwanziger noch in Amt und Würden wäre, der wäre hingefahren und hätte denen was erzählt. Die Nationalmannschaft ist die eine Seite. Sie ist das Ei – und die Klubs sind die Hennen. Doch wenn die Liga nicht funktioniert, können die Hennen auch keine Eier legen. Der DFB darf nicht zulassen, dass man einfach eine Mannschaft abmeldet. Das ist ein schlechtes Zeichen für den Frauenfußball in Deutschland. Das Problem ist: Wo ist die Führung des DFB? Theo hat das Schiff verlassen, und nun sind alle weg hier.“

Aber auch die Leistung seiner eigenen Mannschaft sah der Erfolgstrainer kritisch. „Wir müssen jetzt nicht so tun, als ob Ende gut, alles gut wäre. Wir haben einige Probleme gehabt in der Mannschaft während der Saison. Wir müssen in der Endkonsequenz nach vorne gucken. Wir sind sechsmal Deutscher Meister in der DDR geworden, das heißt wir haben zwölf Titel – und die möchte ich auch auf die Fahne schreiben.“ Da zeige sich, dass Kontinuität in dem Verein ist, dass Turbine sich nicht verunsichern lasse. „Wir haben eine sensationelle Endrunde gespielt“, so Schröder. „Wir haben die meisten Tore geschossen und haben die wenigsten reinbekommen – mit einem angeblich veralteten System. Wir sind gut aufgestellt, denn wir sind nicht nur eine Marke, sondern wir sind Kulturgut in Brandenburg. Wir werden es immer wieder schaffen, uns durchzusetzen.“

Die Planungen für die neue Saison, so der Trainer, seien indes noch nicht abgeschlossen. „Wir suchen noch eine Spielerin, die wir auch schon im Visier haben. Aber ansonsten werden wir am 7. Juli mit dem Training beginnen, sieben Wochen, dreimal am Tag, wie das bei uns immer ist. Wir sind jedenfalls gut aufgestellt und haben einen neuen Athletiktrainer.“ Es werde ein hartes Jahr, so Schröder, und das habe er auch den neuen Spielerinnen schon gesagt. „Ihr wisst aber, dass ihr leidensfähig sein müsst, habe ich gefragt. Ich denke schon, wir müssen uns keine Gedanken machen.“PNN/ dpa

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