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Landeshauptstadt: Schüler im Chefsessel

Industrieclub hat 115 Mitglieder / Neue Initiativen

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Was müssen Topmanager im Arbeitsalltag bewältigen? Welche Verantwortung lastet auf ihren Schultern? Und geht es ihnen nur um den schnöden Mammon? Das sollen Schüler bei dem geplanten Projekt „Schüler im Chefsessel“ herausfinden, hinter dem der Industrieclub Potsdam steht. Vorstandsmitglied Gerhard Bergfried wird koordinieren, bei welchen Unternehmen die Schüler hospitieren und einen Topmanager einige Tage im Arbeitsalltag begleiten können. Grundgedanke der Aktion ist, das wirtschaftliche Klima im Land Brandenburg positiv zu beeinflussen und dabei schon beim künftigen Managernachwuchs anzufangen.

Der Potsdamer Industrieclub „Christian Peter Wilhelm Beuth“ e. V., 1998 gegründet, zählt inzwischen 115 Mitglieder – darunter Firmen wie BASF, die PCK Raffinerien Schwedt und Daimler-Chrysler, aber auch den Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Hartmut Dorgerloh. Der Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Rheinheimer bezeichnet den Industrieclub als „vertrauensbildende Plattform“, die für Wirtschaftswachstum und Unternehmensansiedlungen wichtig sei. „Wir wirken eher im Hintergrund und nicht immer ist gleich sichtbar, wenn Fäden geknüpft werden und sich zum Beispiel auch Wissenschaft mit Wirtschaft trifft.“ Dem Wissenschaftsstandort Golm und den sich darum gruppierenden zukunftsfähigen Technologien misst Rheinheimer große Bedeutung bei. Der Industrieclub sieht sich dabei in der Nachfolge des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen, den Beuth 1821 zusammen unter anderem mit den Humboldts, Schinkel und Schadow gründete.

Aber auch bei innerstädtischen Entwicklungen möchte der Industrieclub Vermittler sein. So stellte er jüngst der Speicherstadt Potsdam GmbH seine prachtvoll restaurierten Räume in der Villa von Arnim, dem Sitz des Industrieclubs, zur Verfügung, damit in wirtschaftsfreundlichem Ambiente reger Erfahrungsaustausch geführt werden konnte. Solchen Gedankenaustausch förderten auch die jährlich unter der Leitung von Stefan von Senger erscheinenden Industrieblätter. Und der Industrieclub nutzt das geschichtsträchtige Interieur der streng klassizistischen Villa für eigene Veranstaltungen. Das Gebäude entstand 1859/60, entworfen von Baumeister Ferdinand von Arnim, unter der Verwendung einer Skizze von Friedrich Wilhelm IV. Zu DDR-Zeiten befand sich dort über Jahre die Kammer der Technik. Später drohte das Anwesen zu verfallen und erst der Industrieclub und Investor Semmelhaack erweckten es wieder aus seinem Dornröschenschlaf.

In der Wiederherstellung historischer Ensemble zum Beispiel in der Stadtmitte mit Stadtschloss, Garnisonkirche und Stadtkanal sieht Rheinheimer grundsätzlich ein großes Potenzial, Potsdam noch anziehender für Touristen, nicht zuletzt aber auch für Investoren zu machen. Die Restaurierung historischer Bauten könne aber auch das Baugewerk stärker auslasten, das nach dem Nachwendeboom noch immer schrumpfe. Für ein anregendes Wirtschaftsklima seien Faktoren wie Kunst, Kultur, Freizeitwert einer Stadt und Aufenthaltsqualität nicht zu unterschätzende Faktoren, so der Vorstandsvorsitzende des Industrieclubs. dif

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