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Landeshauptstadt: Schulgarten, Strandcafé und Medienraum Humboldtgymnasium: 190 Jahre alt und zu klein
Die Humboldtianer begingen am gestrigen Mittwoch ein kleines Jubiläum. Als „Königliche Handwerksschule“ vor 190 Jahren gegründet, durchwanderte ihre Schule etliche städtische Domizile, bis sie 1954 als Humboldt-Gymnasium in einem Backsteingebäude in der Heinrich-Mann- Allee ankam.
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Die Humboldtianer begingen am gestrigen Mittwoch ein kleines Jubiläum. Als „Königliche Handwerksschule“ vor 190 Jahren gegründet, durchwanderte ihre Schule etliche städtische Domizile, bis sie 1954 als Humboldt-Gymnasium in einem Backsteingebäude in der Heinrich-Mann- Allee ankam. Das besondere Datum war allerdings nicht nur Anlass für eine Podiumsdiskussion über den Bildungsbegriff und Anforderungen an die Schule als Institution. Den Projekttag nutzten die Schüler, ihre eigenen Ideen und Wünsche für ein optimales Lernumfeld darzustellen. Auf ihrer Wunschliste stehen unter anderem flexiblere Lehrpläne, eine bessere Ausstattung mit Lehrmitteln und weniger Unterrichtsausfall.
In erster Linie hat die Schule aber ein gravierendes Raumproblem. „Wir brauchen dringend mehr Platz,“ sagen Schulleiterin Carola Gnadt und ihr Stellvertreter Lutz Blum. Die vierzügige Schule mit 650 Schülern bekam 1998 einen modernen Erweiterungsbau, als der nicht ausreichte, bezog man zusätzlich eine Baracke. Obwohl diese schon längst gesperrt ist, könne man auf sie nicht verzichten und nutze sie weiter, so die Schulleiterin. „Wir haben weder Ganztagsräume noch Kapazitäten für Gruppenarbeit, an manchen Tagen müssen wir auf den Flur ausweichen“, so Blum. Nun hoffe man sehr, dass im Sommer mit dem Neubau begonnen wird, der auf dem Gelände des Blauhauses in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule entstehen soll.
„Die Stadtverordneten werden im März über das Projekt Sanierung von Einstein- und Goethegymnasium sowie die Errichtung des Humboldt-Neubaus durch ein Verfahren in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) abstimmen. Die wegen einer Bank-Bürgschaft der Stadt notwendige Zustimmung der Kommunalaufsicht soll bereits im Vorfeld eingeholt werden, so Markus Klier, Sprecher des Kommunalen Immobilienservice. Man rechne mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren. Nach Fertigstellung des Neubaus würde die Schule das alte Hauptgebäude leer ziehen, damit dieses saniert werden kann.
Wie das ganze einmal aussehen könnte, zeigten gestern zahlreiche von den Schülern gefertigte Modelle für den Innenausbau und die neuen Außenanlagen. Geht es nach ihnen, werden moderne Sportanlagen mit Schulgarten und Strandcafé, Liegewiese und Teich, Pavillon und Feuerstelle ergänzt. Großzügig wünschen sie sich den Innenausbau: Bibliothek und Medienraum mit ausreichend PC-Plätzen, Klassenräume mit Kuschelecken, Panoramafenstern und Dachterrasse.
Auch die Gäste der Podiumsdiskussion, unter ihnen Bildungsministerin Martina Münch, betonten, dass sich Investitionen in Bildungseinrichtungen stets lohnen. „Hier wird der Grundstock an Allgemeinbildung gelegt“, war man sich einig. Was man später daraus mache, ob man „im Jahr fünf Millionen verdient oder mit 60 000 zufrieden ist“, so Stefan Meindl, Personalchef des Schulpartners Rolls Royce, müsse jeder mit sich selbst ausmachen.
Schulleiterin Carola Gnadt freut sich vorerst, dass es gelungen ist, an ihrer Schule die Bedürfnisse besonders begabter Schüler als auch von Kindern mit Handicaps gleichermaßen zu berücksichtigen. „Zu uns kommen unter anderem Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, ein hörgeschädigtes Kind und ein Rollstuhlfahrer. Das funktioniert sehr gut.“ Steffi Pyanoe
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