zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schulstart bei Educon verschoben Probleme auch in anderen Bundesländern

Potsdam/ Berlin/ Leuna - Der mit Betrugsvorwürfen konfrontierte Bildungsdienstleister Educon verschiebt für seine Ausbildungsschule in der Berliner Straße 135 den Beginn des Schuljahrs. In der vergangenen Woche hat die Educon Campus GmbH dies in einer E-Mail an die Schüler mitgeteilt.

Stand:

Potsdam/ Berlin/ Leuna - Der mit Betrugsvorwürfen konfrontierte Bildungsdienstleister Educon verschiebt für seine Ausbildungsschule in der Berliner Straße 135 den Beginn des Schuljahrs. In der vergangenen Woche hat die Educon Campus GmbH dies in einer E-Mail an die Schüler mitgeteilt. Auch die Schulen in Berlin seien betroffen. „Notwendig wird dies aufgrund der geplanten umfangreichen Umbau- und Umzugsmaßnahmen am Standort Potsdam“, heißt es in dem Schreiben. Als Start des neuen Jahres sei der 6. September avisiert. Laut Schülern sollte – zumindest in Berlin – der Schulbetrieb ursprünglich heute aufgenommen werden.

Unklar ist, was genau in Potsdam geplant ist. Im Educon-Schulgebäude, die repräsentative ehemalige Großkaserne des Preußenregiments Garde du Corps, waren in der vergangenen Woche augenscheinlich noch keine Bauarbeiten in Vorbereitung. Eine vormals von Educon genutzte Etage sah leer gezogen aus. Der Berliner Anwalt von Educon, Christoph Partsch, sagte auf Anfrage, der Standort werde „solange gehalten“, wie das brandenburgische Bildungsministerium und „aufgehetzte Medien dies zulassen“.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen Personen aus der früheren und jetzigen Führungsebene der Educon- Gruppe unter anderem wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs. Nach einer Razzia Ende April hatte das Bildungsministerium einen Monat später drei staatlich geförderte Berufsfachschulen der Educon geschlossen. Die Begründung: Es seien Schülerzahlen gefälscht worden, um Zuschüsse zu erschleichen. Educon bestreitet alle Vorwürfe und sieht sich als Opfer eine vom Land Brandenburg gesteuerten Kampagne. Mittlerweile sind laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft noch weitere Strafanzeigen gegen Educon eingegangen. Den PNN liegt eine Anzeige eines Dozenten wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung vor.

Inzwischen mehren sich die Anzeichen, dass der bundesweit aktive und weit verzweigte Bildungsdienstleister in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Unter anderem haben Dozenten wegen nicht gezahlter Bezüge in Berlin eine Sammelklage am Landgericht eingereicht. Nach Berichten der „Mitteldeutschen Zeitung“ sind Educon-Schulräume in Leuna in Sachsen-Anhalt wegen Mietrückständen gekündigt worden. Privat-Schüler, die dort vergangene Woche ihren bereits bezahlten Unterricht beginnen wollten, standen vor verschlossenen Türen. Ein Sprecher der Educon sagte dem Bericht nach aber zu, in einer Woche werde der Unterricht beginnen, ein neuer Mietvertrag sei in Arbeit. Die Verzögerung habe man den „meisten Schülern“ auch per E-Mail mitgeteilt, so der Sprecher laut Bericht. Ralf Höhn vom Bildungsministerium in Sachsen-Anhalt sagte den PNN, man prüfe Schritte, wie mit der Situation nun umgegangen werden soll. Henri Kramer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })