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Landeshauptstadt: Schützen und nutzen

Babelsberger diskutieren über die Parkordnung

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Babelsberg - Die einzigen definitiven Aussagen, die Heinz Berg am Montagabend im Rathaus Babelsberg geben konnte, betrafen Verbote. Keine Fahrräder auf wassergebundenen Wegen, die Parks werden kein „Hundeauslaufgebiet“ und auch das Rasten oder Liegen auf „Langgraswiesen“ wird verboten bleiben. Hier signalisierte Berg, Direktor der Generalverwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, deutlich Kompromisslosigkeit. Aber, so Berg, die Stiftung sei in der aktuellen Diskussion um die Parkordnung „natürlich auch kompromissbereit“. Doch wie diese Kompromisse aussehen könnten, konnte Berg den knapp 50 Zuhörern nicht sagen.

Unter dem Motto „Das Denkmal lebt – was soll im Park erlaubt sein, was nicht?“, hatte die FDP Potsdam neben Berg auch Gabriele Rothaug von der Bürgerinitiative Park Babelsberg, Martina Engel-Fürstberger vom Verein Berliner Vorstadt und Robert Staats vom Förderverein der Evangelischen Grundschule Potsdam am Montag zur Diskussion über die Nutzung der Potsdamer Parkanlagen eingeladen. Doch nur kurz beschränkte sich diese Diskussion auf das Podium.

FDP-Politiker und Moderator Marcel Yon hatte Probleme, der Wortmeldungen im Publikum Herr zu werden. Überrascht hatte ihn das nicht, denn so viele E-Mails wie zum Thema Parkordnung habe er bisher zu keinem anderen öffentlichen Problem bekommen. Für Heinz Berg jedoch wurden die Anfragen im Laufe des Abends zu einem Problem, weil er sehr oft keine Antwort geben konnte. So nannte Berg 120 000 Euro, die von der Stiftung jährlich für die Reparatur der wassergebundenen Wege in den Potsdamer Parks ausgegeben werden. Doch welchen Anteil Radfahrer an diesen Schäden haben, konnte er nicht sagen. Auch nicht, ob Fahrzeuge der Schlösserstiftung nicht viel größeren Schaden anrichten. Die Anfrage, warum die Stiftung bestimmte, nur zum Teil asphaltierte Wege für die Radfahrer frei gibt, solche Wege oft mitten im Park enden und dann zur Schiebestrecke werden, was besonders für Eltern mit ihren Kindern zu Tortur werde, verwies Berg auf die „gesellschaftspolitische Ebene“. Nur dort könne entschieden werden, ob diese wassergebundenen Teilstücke, auf denen das Radfahren verboten ist, vielleicht asphaltiert werden könnten.

Viel Kritik wurde geäußert: Anfragen an die Stiftung, die seit sieben Wochen unbeantwortet sind, die Bemühungen, das Strandbad Babelsberg auf lange Sicht abzuschaffen, das Argument Welterbe, mit dem die Parkordnung begründet wird, das aber nie konkretisiert werden kann. Den größten Unmut jedoch ruft das Vorgehen der Stiftung über die Köpfe der Potsdamer hinweg hervor. Mit dieser „Willkür“ sei gemeinsames Schützen und Nutzen der Parks kaum möglich. Viele der Anwesenden bezeichneten sich als Freunde der Stiftung, mit dem Zusatz noch. Wenn die Stiftung sich weiterhin weigere, Kritik, Angebote und Anregungen der Bürger zu berücksichtigen, laufe sie Gefahr, auch letzte Sympathien zu verlieren. Heinz Berg versprach, Anregungen, wie beispielsweise eine jährliche Gebühr für das Radfahren im Park, mit in die stiftungsinterne Diskussion zu nehmen und zu berücksichtigen. Natürlich nur, wenn diese Anregungen den Parks nützen, so Berg.

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