ATLAS: Schwarzarbeit
ATLAS Henri Kramer über Missbrauch von Ein-Euro-Jobs bei AWO und anderswo Es war eine Frage der Zeit, bis der erste Missbrauchsfall von Ein- Euro-Jobs auch in Potsdam bekannt wird – zu verlockend sind die Möglichkeiten mit diesen Kräften Gelder zu sparen. So setzt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Jobsuchende dafür ein, ihren Parkplatz vor dem hauseigenen Obdachlosenheim neu zu pflastern.
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ATLAS Henri Kramer über Missbrauch von Ein-Euro-Jobs bei AWO und anderswo Es war eine Frage der Zeit, bis der erste Missbrauchsfall von Ein- Euro-Jobs auch in Potsdam bekannt wird – zu verlockend sind die Möglichkeiten mit diesen Kräften Gelder zu sparen. So setzt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Jobsuchende dafür ein, ihren Parkplatz vor dem hauseigenen Obdachlosenheim neu zu pflastern. Danach sollten sie noch Gewächshäuser bauen: ein kompletter Widerspruch zum Antrag, den die AWO für die Ein-Euro-Jobber- Maßnahme stellte. Nur durch Zufall flog der Betrug jetzt auf, die davon betroffenen Ein-Euro-Kräfte wollen nicht genannt werden. Dieses Phänomen, dass die Betroffenen lieber schweigend Dinge verrichten, die sie für ihren Hungerlohn laut Gesetz eigentlich nicht machen dürfen, ist vielen Menschen bekannt, die sich regelmäßig mit den Auswirkungen von Hartz IV beschäftigen: Gewerkschaften, Kontaktbüros, selbst den amtlichen Stellen. Die einheitliche Meinung ist: „Die Ein-Euro-Jobber haben Angst etwas zu sagen, weil sie Nachteile für ihre Zukunft befürchten und oft auch Spaß daran haben, endlich einmal überhaupt arbeiten zu können.“ So bleibt vorerst nur, jede Maßnahme unangemeldet vor Ort zu prüfen – um Missbrauch auf die Spur zu kommen und öffentlich geförderte Schwarzarbeit zu bekämpfen.
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