
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Schwarzseher überlebt
Hilde und Hubert Piesker feiern eiserne Hochzeit und ziehen noch mal um
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Wenn die Brandenburger im neuesten Glücksatlas auch das Schlusslicht bilden, Hildegard (87) und Hubert (86) Piesker gehören garantiert nicht zu den Miesepetern, auch wenn Hilde oft von Krankheiten geplagt war und die Behinderungen nun auch bei Hubert langsam einsetzen. Gestern begingen die beiden sehr zufrieden ihren 65. Hochzeitstag, den eisernen.
Und eisern haben die beiden immer zusammengehalten. Da Hilde am Dienstag Geburtstag hatte, wurde schon ein bisschen vorgefeiert. Das große Fest steigt aber erst am Samstag und dann kommen alle Verwandten, die beiden Kinder, fünf Enkel und drei Urenkel. Familie bedeutet den Jubilaren alles und Hilde betont, dass man immer füreinander dagewesen sei. Huberts Augen leuchten, wenn die Rede auf die Urenkel kommt. Die dürfen auch ruhig mal durch die Wohnung in der Zeppelinstraße toben.
Hilde und Hubert lernten sich in Brielow kennen, wo beide wohnten und Hugo in der Bäckerei arbeitete. „Wir durften damals erst mit 21 Jahren heiraten“, erklärt Hilde. Da es der Nachwuchs etwas eilig hatte, gehörte Sohn Peter schon zu den Hochzeitsgästen. Und Hugo fügt hinzu:, „Die Kumpels haben geunkt, diese Ehe hält nicht lange.“ Nun habe sie sogar manchen Schwarzseher überlebt.
Hilde arbeitete wegen ihrer angeschlagenen Gesundheit immer nur mal zwischendurch. Auch Hubert kämpfte mit einer Berufsallergie und musste sich umorientieren. Er ging zur Polizei und wurde der Hundestaffel zugeteilt, die bei der Lösung von Kriminalfällen half. Gegen seine Vierbeiner war er ganz und gar nicht allergisch und nahm sie hin und wieder auch mit nach Hause. 1968 zog die Familie berufsbedingt nach Potsdam.
„Wir sind oft umgezogen“, sagt Hilde und hat das offenbar immer gut bewältigt. Jetzt würde sie jedoch am liebsten streiken. „Ich bliebe gern hier“, sagt sie. Aber sie sieht ein, dass sie und ihr Mann in Werder im Bereich betreutes Wohnen besser umsorgt werden können und der Sohn mit seiner Frau wohnt dann auch in unmittelbarer Nähe. In der langjährigen Ehe habe man sich gut aufeinander eingestellt, meinen beide unisono. Na klar habe es auch mal gekracht, aber man sei sich nie lange böse gewesen und das Vertragen war immer das Schönste am Krach. dif
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