Landeshauptstadt: Schweers: Das Land zahlt zu wenig für Kitas Neue Personalquote kostet Stadt 600 000 Euro
Die Zuschüsse des Landes Brandenburg müssen sich der Realität in den Kindertagesstätten anpassen. Potsdams Jugendamtsleiter Norbert Schweers sagte gestern gegenüber den PNN, das Land Brandenburg habe eine notwendige Verbesserung der Betreuung in Kindertagesstätten beschlossen, finanziere diese aber nicht entsprechend.
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Die Zuschüsse des Landes Brandenburg müssen sich der Realität in den Kindertagesstätten anpassen. Potsdams Jugendamtsleiter Norbert Schweers sagte gestern gegenüber den PNN, das Land Brandenburg habe eine notwendige Verbesserung der Betreuung in Kindertagesstätten beschlossen, finanziere diese aber nicht entsprechend. Allein in Potsdam entstehe dadurch eine neue Finanzierungslücke von 600 000 Euro jährlich im Kitabereich, die die Stadt ausgleichen müsse, so Schweers. Ab Oktober gilt ein neuer Betreuungsschlüssel in Kindergärten und -krippen. Dann werden statistisch gesehen sechs Krippenkinder von einer Pädagogin betreut, bislang sind es sieben. Im Bereich der 3- bis 6-Jährigen sinkt der sogenannte Betreuungsschlüssel von 14 Kindern pro Pädagogin auf 13. Schon jetzt zahlt die Stadt für die Betreuung von Kitas etwa 56 Millionen Euro im Jahr, Tendenz steigend. Als Einnahmen erhält die Verwaltung bislang etwa 15 Millionen Euro vom Land, die sie direkt für die Finanzierung des pädagogischen Personals an die Träger weiterleitet. Denn 84 Prozent der Kosten für das notwendige pädagogische Personal muss das Land tragen. Aber auch diese Quote erfülle das Land Brandenburg schon länger nicht mehr, so Schweers.
In Potsdam gibt es künftig 111 Kindertagesstätten, darunter einige in repräsentativen Villen. Wie sich soziale Träger Villen für Kindergärten in den Vorstädten oder große Neubauten leisten können, erklärte Schweers ebenfalls. Zwar ist der städtische Immobilienservice KIS der Hauptvermieter von Immobilien an die Kitaträger, doch könnte der Betrieb keine Neubauten finanzieren. Daher erhalten die Träger für den Bau oder die Miete einer Immobilie bis zu 5,11 Euro pro Quadratmeter monatlich vom Jugendamt. Zudem übernehme die Stadt die Kosten der Abschreibungen der Immobilien. Zusätzlich erhalten die Sozialträger Pauschalen für Hausmeister, Betriebskosten, Sachmittel, Kochen und Speisen sowie die Reinigung. Sollten Eltern beispielsweise die Reinigung ehrenamtlich erledigen, könne das Geld für andere Zwecke verwendet werden, so Schweers. Die Kosten für das Personal müssten die Träger jedoch genau nachweisen. Zudem erhalten die Kitas die Einnahmen aus den Elternbeiträgen. Der Rest bis zur kostendeckenden Finanzierung zahle die Stadt den Kitas. Träger, die Immobilien bauen und kaufen, hätten ein großes unternehmerisches Risiko, sagte Schweers. Wer einfach mietet und alle Plätze belegt hat, habe dies nicht und erhalte alle Kosten ersetzt. jab
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